Vor vier Jahren fand zum letzten Mal eine Soli-Brotaktion in Höchstadt statt, denn drei Jahre hatte Corona dem über 20 Jahre alten Sozialprojekt aller Höchstadter Schulen und der St. Georgs-Pfarrei einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei den Beteiligten stand noch im Januar die Frage im Raum, ob die Aktion von Neuem starten könne oder nicht.

Aber Rektor Günther Dalles als Koordinator des Höchstadter Pfarrgemeinderates bereitete mit den Schulen der Stadt die Rahmenbedingungen für eine Neuauflage der Soli-Brotaktion vor, so dass alle Höchstadter Schulen sich dem guten Zweck erneut anschlossen.

Außer Frage stand der Zweck der Spendensammlung: Ein Erdbeben am Beginn des Jahres verwüstete weite Teile der Türkei und Syriens. Die Region Aleppo wird seit dem verheerenden Bürgerkrieg in Syrien von Diktator Assad ausgehungert und erfuhr auch nach dem verheerenden Erdbeben keinerlei Hilfe vom eigenen Staat − internationale Hilfsgüter enthielt Assad laut den Veranstaltern der Soli-Brotaktion den Menschen Aleppos vor.

Grund genug für die verantwortlichen Lehrkräfte und Schüler , genau dieser Region mit der Soli-Brotaktion zu helfen. Dazu kam ein glücklicher Umstand: Der Schülersprecher der Ritter von Spix-Mittelschule, Haidar Mannan, stammt aus Aleppo. Seit sechs Jahren lebt er mit seiner Familie in Höchstadt.

In einer Präsentation zeigte Haidar Mannan das Elend in seiner Heimat vor und nach dem Erdbeben, verursacht durch Krieg und Armut, auf. Verwandte von ihm lebten nach wie vor in Aleppo und stünden „vor dem Nichts“.

Günther Dalles knüpfte also rasch den Kontakt zum Franziskanerkloster in Aleppo, das zum Hoffnungsanker für viele Menschen geworden ist. In seiner Ansprache erklärte Stadtpfarrer Kilian Kemmer das interreligiöse Ansehen der Franziskaner unter den Bewohnern Aleppos: „Sie sind im Krieg und auch nach dem Erdbeben geblieben. Alle fanden im Kloster des Ordens Hilfe unabhängig von Religion oder Nationalität“.

Die Franziskaner in Aleppo werden nun die 5676,30 Euro, die die Schüler durch den Soli-Brotverkauf zusammenbrachten, für die verschiedensten Nöte der Menschen in ihrer Region einsetzen.

Rektor Michael Ulbrich gestaltete als Gastgeber die Abschlussfeier der Aktion in der Mittelschule mit seinem Schulchor.

Die Schulleiter , die Lehrkräfte und Stadtpfarrer Kilian Kemmer dankten allen Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz und ihre Solidarität: Die Wiederauflage einer guten Gewohnheit gelang zur Freude aller Beteiligten hervorragend. Nr