Alarmsystem kündigt die Flut an
Autor: Richard Sänger
Heßdorf, Mittwoch, 08. Dezember 2021
Hochwasser Heßdorf wappnet sich vor Überschwemmungen: Ein Risikomanagement soll kommen. Ein Experte informierte über Möglichkeiten.
Sogenannte Starkregen-Ereignisse haben in den letzten Jahren zugenommen, teilweise mit verheerenden Auswirkungen. Zur Eindämmung der Gefahr durch Überflutungen hatte die Gemeinde Heßdorf im Oktober das Herzogenauracher Büro Spekter mit der Erstellung einer Projektstudie zum Thema „Sturzflut Risikomanagement “ beauftragt. In der jüngsten Sitzung stellte Florian Brodrecht vom Büro Spekter das Ergebnis jetzt vor.
„Mit der Erstellung eines Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzeptes sowie durch gezieltes Risikomanagement lassen sich die Starkregengefahren enorm reduzieren“, betonte Brodrecht.
Deshalb stand jetzt auf der Tagesordnung der Förderantrag für ein integrales Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement der Gemeinde Heßdorf . Die aktuellen Sturzflutereignisse zeigen, dass neben einem baulichen Schutz auch einer gezielten frühzeitigen Alarmierung zur Abwehr von Schäden und zum Schutz von Leib und Leben größte Bedeutung zukomme, wie von der Verwaltung festgestellt wird. „Wir wissen durch die jüngsten Ereignisse, dass Gefahren durch Starkregen zunehmen und wir die Gemeinde schützen müssen“, schickte Zweiter Bürgermeister und Sitzungsleiter Axel Gotthardt dem Vortrag von Florian Brodrecht voraus.
Schwachstellen erkennen
„Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen und er wirkt sich auch im ländlichen Raum und somit auch im Seebachgrund negativ aus“, erklärte Brodrecht. Sturzfluten nach kurzem, aber intensivem und lokal oft eng begrenztem Starkregen seien eine Bedrohung für Mensch und Flur. Da selbst neuere Abwassernetze diese Wassermengen nicht mehr aufnehmen können, komme es immer wieder zur Überflutung von Wohngebieten. In der Vergangenheit habe man den Fokus besonders auf die hochwasserführenden Gewässer gelegt und darauf mit dem vorsorglichen Bau von Rückhaltebecken reagiert. Ergänzend beschäftigen sich nun viele Kommunen mit einem „Starkregenrisikomanagement“ für ihre Gemarkungen.
Das Ziel sei, Schwachstellen bei der Bewältigung plötzlich auftretender Sturzfluten zu erkennen und zu beseitigen und die Gemeinde für solche Ereignisse fit zu machen, sagte der Planer. Die Gemeinde Heßdorf will deshalb die Initiative ergreifen, um Lösungen für die Entschärfung lokaler Problemstellen zu finden, denn diese Ereignisse würden in den kommenden Jahren eher noch zunehmen, da waren sich alle einig. Für die Gemeinde heiße das, sie braucht ein Risikomanagement für solche Starkregenereignisse und einen Masterplan.