Ailsbachern ging ein Licht auf
Autor: Evi Seeger
Ailsbach, Montag, 17. Januar 2022
Jubiläum Vor 100 Jahren wurde die Stromleitung von Mühlhausen nach Frimmersdorf gebaut und auch Ailsbach angeschlossen.
100 Jahre elektrischer Strom! In einer Zeit, in der Strom immer und überall zur Verfügung steht, ein Jubiläum , das auf jeden Fall feierwürdig ist. Ohne Licht ginge es ja gerade noch. Gaslicht, Kerzen oder Petroleumleuchten könnten – wenigstens eine Zeit lang – durchaus romantisch sein. Auch ohne Fernseher auszukommen, wäre zur Abwechslung mal nicht schlecht. Aber wie wäre der Alltag ohne Elektroherd, Waschmaschine und Staubsauger?
Enormen Fortschritt brachte die Elektrizität in diesen hundert Jahren. Dabei kam die Bevölkerung in den ländlichen Gebieten erst in den 1920er Jahren in den Genuss von elektrischem Licht und Kraftstrom.
Den Ailsbachern ging jedoch bald ein Licht auf: Schon im Winter 1921/22 wurde die Stromleitung von Mühlhausen nach Frimmersdorf gebaut.
„Eine Strecke von etwa zwölf Kilometern, und Ailsbach mittendrin“, sagt Sascha Link. Der junge Ingenieur ist auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien tätig. Nach seinem Studium hat der Ailsbacher sieben Jahre lang in einem Würzburger Ingenieurbüro gearbeitet und Erfahrungen gesammelt, bevor er sich in seinem Heimatort mit einem eigenen Unternehmen selbstständig machte.
Ehrenamtlich engagiert sich Sascha Link als Vorsitzender des Vereins Dorfgemeinschaft. In der Ortschronik des 1985 verstorbenen Hans Kolm, die der Ailsbacher Harald Kaiser neu herausgebracht hat, hat Link ganz besonders die Geschichte der Elektrifizierung verfolgt.
Der „Bezirksmonteur“ Heuschkel aus Mühlhausen hatte die Leitung beim Bau der Stromtrasse , ist in der Chronik nachzulesen. Um die Kosten des Ortsnetzes zu bezahlen, sei ein Stück vom Gemeindewald abgeholzt worden. Die offizielle Einweihung der Stromleitung sei am 3. März 1922 gefeiert worden.