35 000 Euro für Forschung

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Die Spende finanziert ihre Forschungsstelle in der Erlanger Virologie: Doktorandin Sigrun Häge bei der Scheckübergabe mit (v. l.) Wilhelm Polster, Manfred Marschall, Werner Daniel, Vorstandsvorsitzender der Forschungsstiftung Medizin, und Klaus Teichmann.
Die Spende finanziert ihre Forschungsstelle in der Erlanger Virologie: Doktorandin Sigrun Häge bei der Scheckübergabe mit (v. l.) Wilhelm Polster, Manfred Marschall, Werner Daniel, Vorstandsvorsitzender der Forschungsstiftung Medizin, und Klaus Teichmann.
Kerstin Bönisch

Wo ist die Schwachstelle des Sars-CoV-2-Erregers? Mit welchen Wirkstoffen können neu entwickelte Medikamente das menschliche Immunsystem von an Covid-...

Wo ist die Schwachstelle des Sars-CoV-2-Erregers? Mit welchen Wirkstoffen können neu entwickelte Medikamente das menschliche Immunsystem von an Covid-19 erkrankten Menschen erfolgreich unterstützen? Diese Fragen untersucht das Forschungsteam von Prof. Dr. Manfred Marschall am Virologischen Institut – Klinische und Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Erlangen .

Für seine vielversprechenden Ansätze bei der Entwicklung antiviraler Medikamente bekam der Virologe Marschall jetzt von der Manfred-Roth-Stiftung eine Spende in Höhe von 35 000 Euro überreicht, die in das Forschungsprojekt „Entwicklung neuer Reporter-basierter Testsysteme zur Analyse von antiviralen Wirkstoffen gegen das pandemische Coronavirus Sars-CoV-2“ fließt.

Stiftungsvorstand Wilhelm Polster und Stiftungsratsmitglied Klaus Teichmann übergaben den Spendenscheck, der die Anschubfinanzierung für die Forschungsstelle von Doktorandin Sigrun Häge gewährleistet. Im Rahmen ihres Matching-Funds-Programms erhöht die Forschungsstiftung Medizin am Uniklinikum Erlangen den Betrag auf insgesamt 47 250 Euro.

Um die mit dem Sars-CoV-2-Erreger infizierten Zellen künftig mittels antiviraler Medikamente unterstützen zu können, analysiert das Forschungsteam um Prof. Marschall derzeit intensiv mögliche Synergieeffekte ausgewählter Wirkstoffkombinationen, die sich gegen unterschiedliche regulatorische Proteine des Virus bzw. der infizierten Wirtszelle richten.

„Mit diesem Ansatz wollen wir einerseits die Wirkeffizienz künftiger Medikamente steigern und andererseits eine Resistenzbildung verhindern“, erklärt der Forschungsleiter der Virologie des Uniklinikums Erlangen . „Dabei lassen wir uns insbesondere die Option, bereits vorhandene Medikamentenkombinationen in Form einer ,Repurposing‘-Neuapplikationsstrategie einzubinden.“ Indem die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Analyse den Fokus auf die selektive Identifizierung bestimmter Wirkstoffe mit anticoronaviralen Eigenschaften richten – unabhängig von deren genauem Wirkmechanismus – eröffnen sie sich die Möglichkeit, diese bei neu auftretenden Sars-CoV-2-Varianten leichter anzupassen.

Langjährige Forschungserfahrung

Für Marschall, der schon seit über 20 Jahren an antiviralen Wirkstoffen forscht, bietet die Unterstützung durch die Manfred-Roth-Stiftung die Möglichkeit, einen neuen Ansatz weiterzuverfolgen. Für Sigrun Häge ist – nach ihrer erfolgreichen Promotion – dank der hohen Spendensumme die Finanzierung ihrer Forschungsstelle in der Arbeitsgruppe von Prof. Marschall für mindestens ein weiteres Jahr gesichert. „Ich bin überglücklich, dass ich hier jetzt weiterhin forschen kann“, bedankte sich die Doktorandin bei den Vertretern der beiden Stiftungen. Erst vor kurzem gelang es Manfred Marschall und Sigrun Häge bei ihrer gemeinsamen Forschungsarbeit, im Bereich der humanen Herpesviren – und neuerdings auch von Sars-CoV-2 – sehr erfolgreich virale bzw. antivirale Quantifizierungssysteme zu erstellen. red