Hobbykicker unterstützen die Tafel
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Michelau, Mittwoch, 17. Mai 2017
Stefanie Renner machte große Augen und konnte kaum glauben, was sie da sah. Über das Gesicht von Karl-Heinz Körner huschte ein Lächeln. Verständlich, denn d...
Stefanie Renner machte große Augen und konnte kaum glauben, was sie da sah. Über das Gesicht von Karl-Heinz Körner huschte ein Lächeln. Verständlich, denn der Spendenscheck, den Jonas Pohl als Vorsitzender des Hobbyfußballvereins Turbine Michelau an die "Lichtenfelser Tafel mit dem Plus" überreichte, wies mit 8768,86 Euro einen überaus stattlichen Betrag aus.
Es handelt sich dabei um eine Zuwendung, die die Lichtenfelser Tafel mit ihren rund fünfzig ehrenamtlichen Helfern und ihrer umfangreichen Logistik sehr gut gebrauchen kann. Es ist bereits die dritte Spende, die die jungen Leute an Organisationen aus dem Landkreis, die sich durch eine ehrenamtliche Mitarbeit auszeichnen, überreichen konnten. In den Vorjahren wurden bereits die Aktiven Bürger und der Hospizverein Lichtenfels bedacht.
Die Tradition wird fortgesetzt
Die Hobbykicker setzten damit die Tradition der "Korbmachermönche" fort, die im Lauf von 25 Jahren rund 140 000 Euro für wohltätige Zwecke weitergeleitet haben.Der stattliche Spendenbetrag setzt sich aus Zuwendungen von Firmen und Privatleuten zusammen. Einen wesentlichen Anteil liefert der Hallencup, ein Hobbykickerturnier in der Michelauer Mainfeldhalle mit rund zwanzig teilnehmenden Mannschaften.
Die Spendensumme ist ein warmer Regen für die Mitarbeiter der Tafel Plus, die ansonsten unter der Trägerschaft von Caritas und Diakonie steht. Ziel der Tafel Plus ist es, Armut zu lindern und mit einwandfreien Lebensmitteln, die normalerweise entsorgt würden, Bedürftige im Landkreis und der Stadt Lichtenfels zu versorgen.
Über die Versorgung mit Lebensmitteln hinaus bietet die Tafel auch Lebenshilfe in der Erziehungs-, Sucht- oder Schuldnerberatung an. Damit soll den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, ihr Leben wieder selbstständig und eigenverantwortlich in den Griff zu bekommen. Dazu wird während der Ausgabezeit der Nahrungsmittel und je nach Bedarf auch davor oder danach eine soziale Beratung angeboten. Im Schnitt sind es zwei bis drei Beratungskontakte pro Essensausgabe.
Selbstbestimmung der Helfer
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ohne die Helfer zu überbeanspruchen, sind vierzig bis fünfzig Ehrenamtliche notwendig. Jeder Helfer bestimmt selbst, wie oft und in welchem Umfang er sich für die Tafel engagiert. Einen großen Geldbetrag verschlingt die umfangreiche Logistik, angefangen vom Transport der Lebensmittel mit dem eigenen Kleinlaster bis hin zu den Kühleinrichtungen, um die Waren frisch zu halten. "Mit der Essensausgabe allein ist es eben nicht getan", erläutert Sozialpädagogin Stefanie Renner die umfangreiche Logistik.
Klar ist auch, dass ohne den ehrenamtlichen Einsatz und die Spenden der Kampf gegen die soziale Not und auch die Integration der vielen Migranten nicht zu leisten wäre.
Klaus Gagel