Hirschaid bleibt dran
Autor: Werner Baier
Hirschaid, Freitag, 30. Sept. 2016
Der Bürgermeister hat in Sachen Mittelzentrum nun einen Antrag gestellt.
Mit Schreiben vom 20. September hat, wie jetzt bekannt wurde, Bürgermeister Klaus Homann (CSU) den Antrag gestellt, den Markt Hirschaid zum Mittelzentrum aufzustufen. Wie berichtet, war die größte Gemeinde des Landkreises Bamberg im Entwurf zur Fortentwicklung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) Bayern übergangen worden. Von den fünf Antragstellern aus dem Kreis Bamberg wurden lediglich Burgebrach und Scheßlitz als Mittelzentren auserwählt. Die Benachteiligung hat zu heftigen Reaktionen in Hirschaid geführt. Homann will nichts unversucht lassen, dass seine Gemeinde doch noch Mittelzentrum wird. Er hat dafür nach eigenen Worten viel Zuspruch auf regionaler Ebene gefunden, auch aus der Stadt Bamberg.
Versorgungslücke
Die bisher nach dem LEP-Entwurf geplante Verteilung der künftigen Mittelzentren führt nach Hirschaider Lesart zu einer Versorgungslücke im
südlichen Bamberger Landkreis. Durch eine Aufstufung Hirschaids zum Mittelzentrum entstehe keine Konkurrenzsituation zu den künftigen Mittelzentren Burgebrach und Scheßlitz. Hirschaid beruft sich auf seine günstige Lage an überörtlichen Verkehrswegen und seine Wirtschaftskraft, auf die Steuerungsfunktion im südlichen Landkreis und die Versorgungsfunktion im weiten Umkreis. Das rechtfertige eine entsprechende landesplanerische Berücksichtigung, argumentiert Homann. Er nutzt dabei das laufende Anhörungsverfahren zur LEP-Fortschreibung. Seine vorherigen Bemühungen, eine Wende zugunsten Hirschaids herbeizuführen, sind offensichtlich verpufft. Albert Füracker, Staatssekretär im Söder-geführten Ministerium der Finanzen, Landesentwicklung und Heimat, hatte zuvor einen wenig tröstlichen Brief nach Hirschaid geschrieben: "Die Beibehaltung der Einstufung von Hirschaid und Strullendorf als eigenständige Grundzentren in Nachbarschaft zum Oberzentrum Bamberg erscheint in der Gesamtschau als gerecht," heißt es aus München. Hirschaid werde somit keinen Bedeutungsverlust oder Nachteil erfahren. Der Staatssekretär versichert, dass die Marktgemeinde weiterhin ein zentraler Ort der Grundversorgung bleibe und damit ein geeigneter Standort für alle entsprechenden Einrichtungen.
Bürgermeister Klaus Homann bleibt dessen ungeachtet kämpferisch. Schließlich hat Hirschaid immer noch die Sorge, als "Unterzentrum" übergangen zu werden, wenn eines Tages doch einmal im Landkreis Bamberg ein Gymnasium gebaut werden sollte.