Hiltpoltstein wirbt verstärkt um junge Familien
Autor: Petra Malbrich
Hiltpoltstein, Dienstag, 13. Sept. 2016
Junge Familien sollen nach Wunsch des Gemeinderats in Hiltpoltstein angesiedelt werden. Baugrund ist aber kaum vorhanden und auch der Flächennutzungsplan is...
Junge Familien sollen nach Wunsch des Gemeinderats in Hiltpoltstein angesiedelt werden. Baugrund ist aber kaum vorhanden und auch der Flächennutzungsplan ist veraltet. Unter welchen Gesichtspunkten eine Familie auf einem Grundstück bauen darf, das jetzt noch kein Baurecht hat, das legte der Marktgemeinderat fest.
Mit ihrer wunderschönen Fauna und Flora kann die Marktgemeinde Hiltpoltstein punkten. Schon wegen der reizvollen Landschaft lohnt es sich für viele, in Hiltpoltstein zu wohnen. Aber die Gemeinde liegt auch abgeschieden und öffentliche Verkehrsmittel sind dort nicht im Überfluss vorhanden.
Es fehlt an Baugrund
Gern möchte aber die Gemeinde einer Überalterung der Bevölkerung vorsorgen und deshalb junge Familien in die Gemeinde locken. Doch es fehlen geeignete Grundstücke. Einerseits.
Andererseits sind einige Baugrundstücke vorhanden und die Gemeinde selbst konnte nun mit dem Bauland "Im Kirschgarten" Parzellen ausweisen. Nur ist der vorhandene Flächennutzungsplan völlig veraltet, ein neuer noch nicht vorhanden. Die vielen Ortsabrundungssatzungen aus dem Jahr 2000 zeigen Grundstücke, die sich nur bedingt als Bauland nutzen lassen. Alle Leerstände ließ die Gemeinde nun erfassen; auch Grundstücke, die zwar unbebaut, aber bebauungsfähig wären.
Der kleine Haken an der Sache: Die Eigentümer wollen nicht verkaufen. Zum Verkauf stünden auch einige landwirtschaftliche Flächen. Finanziell ist Hilpoltstein allerdings nicht in der Lage, ein neues Baugebiet zu kaufen, zu erschließen und für Ausgleichsflächen zu sorgen. Dennoch soll bei Bedarf Baugrund für junge Familien zur Verfügung stellen.
Mögliche Erschließung
Bis ein neuer Flächennutzungsplan vorhanden ist, soll nach bestimmten Kriterien Interessenten die Möglichkeit gegeben werden, auch auf Grundstücken zu bauen, für die derzeit kein Baurecht besteht. Diese Kriterien umfassen, dass sich das Baugrundstück in der Nähe von bereits bebauten Grundstücken befinden muss und dass naturschutzrechtlich keine Einwände bestehen. Oder das Grundstück muss an einem Weg liegen, der auch im Winter geräumt und die Zufahrt so befestigt werden kann, um eine Erschließung zu ermöglichen. Außerdem muss genügend Löschwasser vorhanden sein. Einstimmig wurde diese Vorgehensweise zur Ansiedlung junger Familien beschlossen.
Ebenso einstimmig erklärten die Marktgemeinde, dem Verein Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz beizutreten.