Hildegard Bäuerlein wird 95
Autor: Sabine Weinbeer
Eltmann, Mittwoch, 19. August 2015
Eltmann — "Es geht mir sehr gut, bis auf das Laufen", strahlte Hildegard Bäuerlein gestern ihre Gäste an, die ihr zum 95. Geburtstag gratulierten. Die besten Wünsche überbrachten der Landrat Wilhelm Schneider, der Eltmanner Zweite Bürgermeister Hans-Georg Häfner und Pastoralreferentin Barbara Heinrich für die Pfarrei Eltmann.
Hildegard Bäuerlein ist im Raum Lauter und Baunach Generationen von früheren Schülern bekannt, wo sie als Lehrerin tätig war. Im Sudetenland geboren, aufgewachsen und ausgebildet, musste sie nach dem Zweiten Weltkrieg die Heimat verlassen. Sie fand ihre erste Heimat in Fierst bei Ebern, dann in Altenstein. Ab 1947 arbeitete sie als Lehrerin in Lauter, mit der Gemeindegebietsreform wechselte sie nach Baunach. Sie unterrichtete noch an ein- beziehungsweise zweiklassige Schulen mit über 50 Schülern in einem Klassenzimmer.
Doch die Begeisterung für den Lehrerberuf lässt sie noch heute spüren. Weitergegeben hat sie sie an ihre einzige Tochter Isolde und Enkelin Christine, die beide Lehrerinnen wurden. "Meine Oma hat mir die wertvollsten Tipps vor meinem ersten Unterrichtstag mitgegeben", erklärt Christine Kuchenmeister.
Stricken und Knüpfen, vor allem das Lesen sind die Freizeitbeschäftigungen von Hildegard Bäuerlein auch nach der Ruhestandsversetzung. Auch engagierte sie sich im Ehrenamt, vor allem wenn es um die Arbeit mit Kindern ging. "Und die große Leidenschaft war der Frauenbund Lauter", erklärt sie.
Lange versorgte sich Hildegard Bäuerlein selbst im eigenen Häuschen, doch im Alter von 92 Jahren stürzte sie schwer und kann seitdem nicht mehr gut laufen. Deshalb entschloss sie sich zum Umzug ins Seniorenheim nach Eltmann, wo sie sich sehr wohl fühlt. Die Tochter und die drei Enkel besuchen sie regelmäßig und am meisten freut sie sich über die Besuche von Urenkel Moritz, der vor elf Monaten zur Welt kam. Viele dieser Besuche führen dann am Main entlang zum Eisessen. sw