Druckartikel: Hier könnte es gefährlich werden

Hier könnte es gefährlich werden


Autor: Lothar Weidner

Lautertal, Freitag, 08. März 2019

Die Gemeinde Lautertal will eine Fußgängerbrücke über die Lauter sperren - dieser Übergang sei ein Sicherheitsrisiko, hieß es im Gemeinderat.
Die Fußgängerbrücke über die Lauter zwischen der Wassergasse und der Straße Am Brunnen ist offenbar nicht mehr sicher genug. Zunächst soll sie gesperrt werden, dann will die Gemeinde überlegen, ob die Brücke erneuert werden soll.  Foto: Lothar Weidner


Bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag gab Zweiter Bürgermeister Martin Rebhan (SPD) einen wichtigen Beschluss aus der nichtöffentlichen Sitzung bekannt: Die Fußgängerbrücke über die Lauter im Bereich Wassergasse/Am Brunnen soll aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Ob es zu einem Ersatzneubau kommt, werde zu einem späteren Zeitpunkt Thema im Gemeinderat sein, sagte er.

Rebhan (SPD) leitete seine erste Gemeinderatssitzung. Denn sofort nach der Wahl von Sebastian Straubel (CSU) zum Landrat musste er den Platz auf dem Bürgermeistersessel im Rathaus einnehmen.

Zu den geplanten und bei der Sitzung vorgestellten Investitionen 2019 gehört der Bereich "Gemeindestraßen, Brücken und Beleuchtung", für den 1,4 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt werden. Weiterhin vorgesehen sind 498 000 Euro für den Brandschutz, 423 000 Euro für die Hauptschule, 410 000 Euro für Kindertagesstätte und Spielplatz sowie 363 000 Euro für die Abwasserbeseitigung.

Die Gemeinderäte hatten bei der Sitzung einige Beschlüsse zu fassen. Mitfahrbänke aufzustellen lehnten sie mehrheitlich ab. 10 000 Euro Kosten seien trotz 50-prozentiger Förderung eine ganze Menge, hieß es als Grund für die Ablehnung. Außerdem konnte man sich im Gremium nicht einigen, wo diese Bänke aufgestellt werden sollten. Da die Mitfahrbänke nicht Gegenstand der öffentlichen Haltestellen sein sollten, erschien eine Umsetzung mit neuen Sammel- und Einsteigplätzen äußerst schwierig, es könnte zu Behinderungen des fließenden Verkehrs kommen. Zudem seien Ober- und Unterlauter durch den Stadtbus gut an den ÖPNV angebunden. Aus den Ortsteilen Tiefenlauter bis Rottenbach sei obendrein kein Wunsch nach Alternativen zum ÖPNV vorgetragen worden. Bernd Wicklein (ÜWG) bezweifelte den Bedarf und Renate Kotschenreuther (ÜWG) brachte es auf den Punkt: "Wir brauchen sie nicht."

Ebenfalls abgelehnt wurde ein Antrag von etwa 30 Eltern, deren Kinder in die Kindertagesstätte Klecks gehen, den Zaun teilweise zu erhöhen. Bei einer Höhe auf 1,40 Meter würden knapp 6000 Euro an Kosten anfallen, hatte die Verwaltung errechnet. Die Eltern begründeten ihren Antrag damit, dass die geringe Höhe des Zauns ein Sicherheitsrisiko sei. Im nicht einsehbaren und nur sporadisch beaufsichtigten Teil des Gartens könne die bisherige Umzäunung sowohl von Kindern als auch Unbefugten problemlos überwunden werden. Das sahen die Gemeinderäte eben anders. Zum Dritten lehnte der Gemeinderat einstimmig eine Bezuschussung der Rödentaler Orchesterschule ab, auch wenn derzeit acht Schüler aus der Gemeinde Lautertal ihre musikalische Ausbildung dort bekommen. In der Begründung für diese Entscheidung war von einer möglichen Ungleichbehandlung weiterer Vereine in Sachen Kinderbetreuung und Ausbildung die Rede, außerdem würde man damit einen Präzedenzfall schaffen.

Nach bereits erfolgter Vorberatung bei der Januar-Gemeinderatssitzung wurde der Haushalt 2019 einstimmig beschlossen. Er schließt mit 11,5 Millionen Euro ab. Runde 3,8 Millionen Euro sollen investiert werden, die ohne Kreditaufnahme, jedoch aus den Rücklagen und aus der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in Höhe von 1,1 Millionen Euro finanziert werden, wie Kämmerin Antje Süße erläuterte. Sie verwies kurz noch auf die Höhe der Kreisumlage von 1,7 Millionen Euro, auf Schlüsselzuweisungen von 1,2 Millionen Euro, auf den Schuldenstand von rund einer Million Euro und betonte, dass eine geordnete Haushaltsführung sichergestellt sei und dass mit den Ausgaben maßvoll zu verfahren sei. Barbara Hölzel (CSU) meinte: "Die Verschuldung von 280 Euro pro Einwohner ist eine der niedrigsten im Landkreis", und der Zweite Bürgermeister konstatierte: "Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Haushalt so schnell über die Bühne geht."