Der Rhöner Wurstmarkt ist am vergangenen Wochenende in Ostheim eröffnet worden. Er will den Besuchern Regionales schmackhaft machen und junge Leute als Auszubildende im Lebensmittel-Handwerk anwerben.
Alle zwei Jahre im Herbst herrscht in dem sonst eher beschaulichen Rhönstädtchen Ostheim der absolute Ausnahmezustand. Am Samstag war es wieder soweit: Vor dem Rathaus drängten Menschen sich dicht an dicht, um beim Startschuss, dem Wurstanschnitt zum neunten Rhöner Wurstmarkt, dabei zu sein.
Nachdem die Stadtkapelle unter der Leitung von Stadtmusikmeister Walter Bortolotti mit flotten Klängen und dem Ruf "Ostheim grüßt euch allesamt" bereits für strahlende Mienen gesorgt hatte, trat Ulrich Waldsachs ans Mikrofon. Der Slogan "Entdecken. Schmecken. Genießen!" umreiße aussagekräftig, was die Besucher der Feinschmeckermesse erwartet, verkündete der Bürgermeister.
Bundesweit bekannt
Die Rhön habe sich mit ihren Wurst- und Schinkenspezialitäten längst einen Namen gemacht, geriet er sofort ins Schwärmen. Auch heuer sei es dem Organisationsteam gelungen, rund 50 Metzger, Bäcker, Landwirte, Brauer, Brenner und Winzer für die Präsentation ihrer Produkte zu gewinnen.
Man wolle den Konsumenten die regionalen Nahrungsmittel schmackhaft machen - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gourmetmesse dürfe mittlerweile als bundesweit bekannte Leitveranstaltung in diesem Segment betrachtet werden, so der Bürgermeister stolz.
Der Ehrenpräsident des Deutschen Fleischerverbandes, Heinz-Werner Süss, trat in Vertretung für Hans Peter Wollseifer, dem Schirmherrn und Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, ans Rednerpult. Erstmals dabei, habe er bereits jetzt eine Ahnung davon, was ihm entgangen sei, sagte er fröhlich in die Runde.
Flankiert von Annika Kuchenbrod, Hammelburgs Weinprinzessin, und Lisa Müller, der Jagdkönigin des Bayerischen Jagdverbandes, führe er das Ritual des Wurstanschnitts im prämierten Genussort Ostheim gerne durch, versicherte der Fachmann. Angesichts der ausgebreiteten Köstlichkeiten laufe ihm bereits das Wasser im Mund zusammen.
Man dürfe allerdings nicht den Fehler machen, das Angebot als selbstverständlich zu betrachten, mahnte Süss. Denn die Wertschätzung des Verbrauchers übertrage sich auch auf den, der mit seiner Hände Arbeit diese Werte schaffe. Wer kreativ sei, für den gebe es in diesem Beruf keine Grenzen, warb er für Nachwuchs.