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Hickman ragt heraus


Autor: Peter Seidel

Bamberg, Donnerstag, 22. März 2018

Der umstrittene Flügelspieler führt Brose Bamberg zum 93:88- Heimerfolg gegen Unicaja Malaga.
Ricky Hickmann (hier beim Wurf) brannte im ersten Viertel ein Feuerwerk ab und hatte nach zehn Minuten bereits 14 seiner insgesamt 28 Punkte auf seinem Konto. Hier drückt der oft gescholtene Routinier gegen Daniel Diez ab.  Fotos: Daniel Löb


Eine ausgeglichene Bilanz weist Brose Bamberg am Ende seiner spanischen Woche in der Basketball-Euroleague auf. Zwei Tage nach der klaren 79:103-Niederlage in Vitoria präsentierte sich der deutsche Meister am Freitagabend in eigener Halle beim 93:88 (55:42)-Erfolg gegen Unicaja Malaga stark verbessert und zeigte die richtige Einstellung. Mit dem dritten Heimerfolg in der Königsklasse hintereinander haben die Bamberger, die am Sonntag (19.30 Uhr) in der Bundesliga in Göttingen gefordert sind, ihre Erfolgsbilanz (elf Siege) gegenüber dem Vorjahr (zehn) schon zwei Spieltage vor Saisonende verbessert. Die Play-offs sind aber nicht mehr zu schaffen.


Eine ganz andere Körpersprache

Der Mann des ersten Viertels- und letztlich auch Matchwinner - war Ricky Hickman. Exakt die Hälfte der 28 Punkte der Gastgeber gingen auf das Konto des in dieser Saison so wechselhaft spielenden Flügelspielers, der wie seine Mitstreiter diesmal aber von Beginn an hellwach war. Die Körpersprache der Bamberger war eine ganz andere als noch vor zwei Tagen in Vitoria.
Sie drückten aufs Tempo und fanden immer wieder den besser postierten Mitspieler. Obwohl die Andalusier, von denen zu Beginn nur der serbische Nationalspieler Nemanja Nedovic Korbgefahr ausstrahlte, fünf Offensivrebound holten, gerieten sie immer weiter in Rückstand. Mit einem viertelübergreifenden 10:0-Lauf schraubten die Gastgeber ihren Vorsprung auf 17 Punkte in die Höhe (39:22, 13. Min.). Da nun auch Malaga offensiv besser in Schwung kam, sahen die Zuschauer viele Körbe, die vor allem auf Bamberger Seite teils schön herausgespielt waren. Dank der bärenstarken Trefferquote von 68 Prozent (Malaga 50) lag der deutsche Meister zur Pause mit 55:42 auch in der Höhe verdient vorne. Die Verantwortung bei den Bambergern wurde auf viele Schultern verteilt, der in Vitoria wegen einer Erkältung fehlende Daniel Hackett steuerte wie Hickman und Dorell _Wright zwei von acht Brose-Dreiern bei.


Nur durch Fouls zu stoppen

Der Offensivmotor der Hausherren geriet nach der Halbzeit ein wenig ins Stottern. Malaga drückte den Rückstand erstmals seit dem ersten Viertel wieder in den einstelligen Bereich. Als Dejan Musli vom Feld genommen wurde, bekam die Bamberger Abwehr ihren Gegner aber wieder besser in den Griff, und im Angriff war Hickman oft nur mit Fouls zu stoppen. Mit acht Freiwurfpunkten schraubte er seine Ausbeute weiter in die Höhe. Entschieden war die Partie vor dem Schlussdurchgang beim Stand von 77:68 aber noch nicht.


Nedovic bringt Malaga heran

Nedovic brachte die Gäste im Alleingang immer näher heran. 30 Sekunden vor Spielende stand es nur noch 87:86, doch Wright erlöste die Fans mit seinem Dreier 13 Sekunden vor Schluss scheinbar. Dennoch wurde es nochmals spannend, da Malaga mit dem letzten Angriff die Chance auf eine Verlängerung hatte. Aber ein Ballverlust von Adam Waczynsky raubte den Gästen jede Chance.