Druckartikel: Heute fehlt nur die Milch

Heute fehlt nur die Milch


Autor: Michael Busch

Hammerbach, Freitag, 22. August 2014

Zeitsprünge  Das Hammerbacher Milchhaus war Treffpunkt für den ganzen Ort und existiert bis heute. Auch wenn keine Milch mehr angeliefert wird.
Das Milchhaus in den 90er-Jahren. Noch kann man durch die Fenster hineinschauen.  Foto: Archiv FT; Fotograf unbekannt


von unserem Redaktionsmitglied 
Michael Busch

Hammerbach — Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstört. Doch die Hammerbacher bauten ihr Milchhaus wieder auf. In der Kornblumenstraße steht der kleine Bau, der einst eine so wichtige Rolle einnahm.
Das Milchhaus war früher die Sammelstelle für die Landwirte im Umkreis, an denen sie ihre Milch ablieferten. Von dort ging es zum Großabnehmer. Die meisten Milchsammelstellen in Bayern wurden in den 1930er Jahren erbaut. Vorher wurde die Milch meist mit Pferdefuhrwerken von den einzelnen Milch liefernden Höfen abgeholt. Es war aber für die Abholer einfacher, dass sie die Milch an einem Ort abholen konnten. Außerdem stand die Milch in dem Gebäude frisch, die Kühlung war gesichert und nicht mehr der Bauer persönlich haftbar.
Dass das Milchhaus dadurch auch ein wichtiger Treffpunkt innerhalb des Dorfes wurde, liegt auf der Hand. Doch das ist heute nicht mehr so. Zum einen wird die Milch durch die Tanklastzüge wieder bei den Bauern abgeholt. Hygiene- und andere Verordnungen tragen ihren Teil dazu bei.
Eines ist in Hammerbach aber sicher: Wenn man die Augen zusammenkneift, könnte man meinen, dass die Zeit ein wenig stehen geblieben ist, denn an dem Haus hat sich nicht viel getan.