von unserem Redaktionsmitglied Alexander Hartmann Thurnau — Kaum einer erinnert sich im Jubiläumsjahr mehr daran, dass der Weihnachtsmarkt in Thurnau, der sich mittlerweile zu ein...
von unserem Redaktionsmitglied
Alexander Hartmann
Thurnau — Kaum einer erinnert sich im Jubiläumsjahr mehr daran, dass der Weihnachtsmarkt in Thurnau, der sich mittlerweile zu einem Besuchermagneten entwickelt hat, in der Anfangszeit einen schweren Stand hatte. "Das Thurnauer Schloss war Bauruine, die Situation für Aussteller und Besucher war anfangs infrastrukturell desaströs, was Strom, Wasser und Toiletten anbelangte", sagt Jörg Labuhn, der sich seit dem Jahr 2002 mit seiner Frau Andrea um die Organisation kümmert.
Premiere fand 1990 statt Das Ehepaar, das in Pleofen in der benachbarten Gemeinde Eckersdorf wohnt, hat den Führungsstab von Marianne und Roger Le Dieu von der Töpferei am Museum übernommen, die den Spezialmarkt für Keramik 1990 ins Leben gerufen hatten.
Damals sei die Veranstaltung in Thurnau ("Es gab noch sechs aktive Töpfereien") als Konkurrenz von außen betrachtet und sehr kritisch gesehen worden.
Bei der Premiere war der Markt zwar noch klein, aber nichtsdestotrotz schon fein - und gleich international besetzt. Jörg Labuhn: "Die ersten 13 Betriebe, die damals ausgestellt haben, die kamen aus Thurnau, ganz Deutschland, Ungarn, Frankreich und den Niederlanden."
Zur Improvisation gezwungen Oft habe man in den Folgejahren improvisieren müssen, vor allem wegen der schrittweisen und gleichzeitig aufwändigen Sanierung des Schlosses. Trotzdem habe man den Markt immer abhalten können. Die Zahl der ausstellenden Töpferbetriebe sei stetig gestiegen.
"In dem Maße, wie die Bekanntheit des Marktes und seine Besucherzahlen zunahmen und es der Sanierungsfortschritt der Höfe des Schlosses zuließ."
Das Konzept der Veranstaltung umschreibt Labuhn prägnant: "50 teilnehmende keramische Meisterbetriebe und sonst nichts." Eine Felduntersuchung des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie der Uni Bamberg von 2007 habe dem Thurnauer Markt hinsichtlich der Besucherzahlen, des Umsatzes und seiner Organisation unter allen in Deutschland veranstalteten Töpfer- und Keramikmärkten einen der vorderen Plätze bescheinigt.
Wie Jörg Labuhn mitteilt, blickt im Jubiläumsjahr eine Sonderausstellung im Töpfermuseum auf die Entwicklung des Weihnachtsmarktes.
Dort werden Exponate fast aller in den vergangenen 25 Jahren am Markt beteiligten Töpfereien gezeigt.
Japanische Brenntechnik Auf dem Brandplatz vor den Schlossmauern führt Stefan Motze, Raku-Spezialist aus Hohenwart, die alte japanische Brenntechnik vor.
Bei einem Ofenbau-Seminar unter der Leitung der Keramikmeister Wolfgang Knapp (Trebgast) und Gerhard Trommler (Peesten) ist ein Holzbrandofen zur professionellen Nutzung entstanden. Ergebnisse des ersten Brandes können im Kutschenhaus des Schlosses während des Marktes bestaunt werden.