Heute bitte mal was Derbes ...
Autor: Simon Albrecht
Burgpreppach, Sonntag, 09. Sept. 2018
In Ibind werden traditionell Töne angeschlagen, die einen ganzen Saal zum Toben bringen.
Zur elften Auflage des Unterhaltungsabends bei der "Iwinner Kirwa" gab es auch heuer wieder einen vollen Saal im Gasthaus Faber-Rädlein. Dementsprechend die Erwartungshaltung der Gäste - sie wurden nicht enttäuscht.
Gastwirt und Moderator Uwe Rädlein hat nicht am Set gerüttelt: Die "Iwinner Wirtshausschroller", die Harmonika-Spieler Michael Brembs und Verena Rädlein, und "Die Schloßberger" aus Hohnhausen stellen das Rahmenprogramm, dazu holt Rädlein jedes Jahr eine andere Gruppe dazu. Diesmal sollte es "Spilk" aus der Rhön sein, doch war nur ihr Frontmann "Franky" (Frank Schmitt) gekommen, begleitet von Patrick Valtermeier von den Wirtshausschrollern.
Derb und ungehobelt
Aber was soll's: Franky ist Spilk. Punkt. Sozialkritisch, derb, dazu der ungehobelte Rhöner Dialekt. Er nimmt sich die Gruppen in der Gesellschaft vor und seziert sie. Beispielsweise die Jäger, die zur Treibjagd "mit Tuareg und Q5", großkalibrigen Geländewagen, angefahren kommen, im Gebüsch einen kapitalen Hirsch vermuten, "der" dann ein lautes "Muuh!" von sich gibt.
Oder wenn sich jemand übers Radio aufregt wegen der Qualität der öffentlichen Sender, "dass der Staat der Chef vom Rundfunk ist". Er redet zu den Leuten, und ehe er zu spielen anfängt, haut oder nuschelt er noch böse Nebensätze raus.
Uwe Rädlein und Bruno Schorn alias "Die zwää Nachbern" kalauern, was das Zeug hält. Mit den "Schrollern" (Dieter Meisch, Michael Brembs und Patrick Valtermeier) bringen sie die Gäste im Tunnelsaal zum Schunkeln und Mitsingen - eine Stimmung fast wie am Fasching. Natürlich darf der Kirchweih-Knaller "Wuu is denn des Schürschla?" nicht fehlen. Bruno Schorn wächst hier geradezu über sich hinaus.
Verena Rädlein und Michael Brembs, die zwei jüngsten Künstler, lockern das Programm auf mit ihrem Harmonika-Spiel auf der Steirischen. Dabei erntet vor allem Michael tosenden Applaus für das Bravourstück "Erinnerungen an Zirkus Renz". Und von der Enge der Empore grüßen "Die Schloßberger" mit gemütlicher böhmisch-mährischer Blasmusik.
Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Kein schöner Land" klingt der Abend weit nach Mitternacht aus.