Heßdorf tritt Wohnungsbaugesellschaft bei
Autor: Richard Sänger
Heßdorf, Donnerstag, 01. Februar 2018
Heßdorf — Über den Beitritt zur Gesellschaft Gewobau-Land gab es eine lange Diskussion im Heßdorfer Gemeinderat. Doch dann entschied sich eine Mehrheit dafü...
Heßdorf — Über den Beitritt zur Gesellschaft Gewobau-Land gab es eine lange Diskussion im Heßdorfer Gemeinderat. Doch dann entschied sich eine Mehrheit dafür.
Gernot Küchler, Geschäftsführer der Gewobau Erlangen, hatte die Gesellschaft im Dezember vorgestellt. Bürgermeister Horst Rehder wies noch einmal darauf hin, dass es jetzt um eine Grundsatzentscheidung gehe und nicht darum, ein konkretes Objekt auf den Weg zu bringen. Der wesentliche Aspekt sei, sich durch den Erwerb eines Gesellschaftsanteils die fachkundigen Dienstleistungen der Gewobau zu sichern.
Antrag fast zwei Jahre alt
"Wir müssen uns alle an die Nase fassen, denn wir haben nichts getan, obwohl es beschlossen wurde", schimpfte Roland Sekatzek (SPD). Er erinnerte an einen Antrag seiner Fraktion vom März 2016, in dem auf Wohnraumbedarf für Personen mit einem geringen Einkommen und den Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum hingewiesen worden war. Dieser Antrag sollte zeitnah behandelt werden.
In eigener Regie möglich
Bei der nahezu zweistündigen Diskussion in der jüngsten Sitzung gab es kritische und ablehnende Stimmen ebenso wie Zustimmung. Oliver Schüßler (CSU) sieht keinen Sinn in einem Beitritt, denn sozialen Wohnungsbau könne die Gemeinde auch selbst machen. Sekatzek dagegen argumentierte, dass der soziale Wohnungsbau nicht nur in Heßdorf über Jahre vernachlässigt wurde. Er sei froh, dass Gewobau-Land die Sache ins Rollen bringe. Auch Hans Ort (FW) sieht keine Eile für einen Beschluss, denn sicher gebe es auch andere Anbieter. Daraufhin erläuterte der Geschäftsführer erneut das Prozedere und dass die Gemeinde jederzeit aussteigen könne.
Zu weiteren Anbietern erklärte Bürgermeister Horst Rehder, dass die Gemeinde bei der Vermietung ein Mitspracherecht habe. Falls die Gemeinde selbst baut, müsse sie die Wohnungen auch verwalten.
Vergleich gefordert
Auch laut Axel Gotthardt (FW) bestehe keine Eile. Seiner Meinung nach sei die Gewobau-Land "durch die Medien und den Erlanger OB gepusht worden". Auch Gotthardt und auch ihm fehle ein Vergleich mit anderen Anbietern. Nachdem sich die Diskussion um Für und Wider im Kreis drehte, ließ der Bürgermeister über den Beitritt zur Gewobau-Land abstimmen. Gegen fünf Stimmen wurde der Beitritt zu der neuen gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft beschlossen.