Herzogenaurach setzt ein Zeichen gegen Rassismus und Extremismus
Autor: Richard Sänger
Herzogenaurach, Donnerstag, 14. Sept. 2017
Die Stadt Herzogenaurach ist bunt, tolerant und friedlich. "Hier ist kein Platz für Rechtsextremismus und Rassismus", erklärte Zweite Bürgermeisterin Renate...
Die Stadt Herzogenaurach ist bunt, tolerant und friedlich. "Hier ist kein Platz für Rechtsextremismus und Rassismus", erklärte Zweite Bürgermeisterin Renate Schroff (SPD) beim Aktionstag der Allianz gegen Rechtsextremismus im Foyer des Rathauses. Die Stadt ist Mitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion und "sagt Nein zu Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rechtsextremismus, Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit".
Mit der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg rief Renate Schroff für alle anstehenden Wahlen auf, den Rassisten keine Stimme zu geben. Damit seien keineswegs nur Bundestagswahl und die nächste Landtagswahl gemeint, sondern auch Wahlen in Kirchenvorständen, Betriebsratswahlen, Wahlen in Integrationsbeiräten und Wahlen in Vereinen. Die Mitmachkampagne "Wer Demokratie WÄHLT keine Rassisten" soll auch dazu beitragen, dass sich die Wähler genau ansehen, welche Parteien und Persönlichkeiten kandidieren, egal wo Kandidaten sich stellen.
Die Zweite Bürgermeisterin hob in ihrer Ansprache, zu der sie auch Mitglieder des Stadtrates begrüßen konnte, hervor, dass sich auch Schüler des Gymnasiums sowie der Realschule (Schulen ohne Rassismus - Schulen mit Courage) mit ihren Lehrkräften an der Aktion beteiligten.
Eindringliche Botschaften
Renate Schroff verlas dazu auch eine Botschaft einiger Persönlichkeiten aus der Metropolregion Nürnberg. Nationalismus und Rassismus stehen demnach für Ausgrenzung, Unterdrückung und Unmenschlichkeit, Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. "Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon", sagte der verstorbene Max Mannheimer. Und Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus, schrieb dazu: "Die Lehre aus der Vergangenheit muss uns Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft sein. Ausgrenzung von Minderheiten und Andersdenkenden oder Hassreden ermutigen Rechtsextremisten zu staats- und fremdenfeindlichen Straftaten. Sie sind eine ernsthafte Bedrohung für unser demokratisches und soziales Gemeinwesen und Deutschland und Europa." Elisabeth Preuß (FDP), Zweite Bürgermeisterin von Erlangen, stellt fest: "Rechtspopulisten verpacken ihre ausgrenzenden und rassistischen Aussagen oft sehr geschickt. In den Medien wird viel über die groben Ausfälligkeiten berichtet, viel gefährlicher sind aber die subversiven, oft in Facebook und anderen sozialen Medien lancierten Forderungen oder Nachrichten."Die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg wurde 2009 gegründet und ist ein Leitprojekt der Europäischen Metropolregion Nürnberg. Sie steht für Toleranz und Menschenrechte. Als Heimat für Kreative aus aller Welt baut die Metropolregion auf diese Werte. Die Allianz ist eine Kooperation auf Augenhöhe zwischen Gebietskörperschaften und Zivilgesellschaft, zwischen großen Städten und kleinen Marktgemeinden, zwischen Stadt und Land. Derzeit umfasst sie 315 Mitgliedsorganisationen, die sich in der gesamten Metropolregion, im urbanen wie im ländlichen Raum, engagieren.