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Herzen der Zuhörer erhellt


Autor: Heike Schülein

Friesen, Montag, 14. Dezember 2015

Das traditionelle Adventskonzert fand am Sonntag in der Pfarrkirche St. Georg Friesen statt. Sehr stimmungsvoll wurden dabei verschiedene Stücke vorgetragen.
Der Katholische Kirchenchor (hinten) sowie die Bläsergruppe St. Georg (vorne) ließen das Adventssingen zur Sternstunde werden. Foto: Heike Schülein


Als das Adventssingen am Sonntagabend begann, war es draußen bereits stockdunkel. Als die Besucher nach einer besinnlich-festlichen Stunde die Kirche verließen, war es - trotz der dunklen Jahreszeit - ein Stück weit heller: in den Herzen. Die Mitwirkenden hatten ihren zahlreichen Besuchern ein stimmungsvolles Programm auf hohem Niveau geboten, das das "Prädikat" Adventskonzert wahrlich verdiente.
Einfach nur zurücklehnen und Gedanken an Weihnachten aufkommen lassen: Im mit vielen Kerzen in ein sanftes Licht getauchtes Gotteshaus trafen die Sänger und Sängerinnen sowie die Musiker auf offene Augen und Herzen und wurden mit dem wertvollstem Gut beschenkt, das der Mensch hat, nämlich Zeit. Jeder Zuhörer fühlte sich dabei selbst als Beschenkter an dem am Höhepunkt reichen Abend, wobei insbesondere festliches adventliches Liedgut erklang. Die wunderschönen Arrangements ließen schnell eine weihnachtliche Stimmung entstehen. Das Konzert belegte einmal mehr, wie glücklich man sich in Friesen schätzen darf, über so viele musikalische Schätze zu verfügen und solche herrlichen musikalischen Glaubensbekenntnisse das ganze Kirchenjahr über genießen zu dürfen.
Die Bläsergruppe St. Georg ließ - unter Leitung von Heiko Meusel - einmal mehr imposante Festklänge erklingen wie "Machet die Tore weit" oder "Ich steh an deiner Krippen hier", von denen eine beruhigende, meditative Wirkung ausging. An der Hingabe der Musiker war deutlich zu spüren, dass ihnen religiöse Titel Freude und Bestimmung zugleich sind. Man hörte und lauschte gespannt - ganz leise, ganz behutsam! Musikalische Glanzpunkte setzten der Trommler Georg Zwingmann beim "Trommellied" von Wolfgang Lüderitz sowie Hilmar Bauerfeind an der Orgel. Virtuos ließ der Organist "Jesus bleibet meine Freude" sowie - besonders beeindruckend und klangschön - die Orgelimprovisation zu "Taue Himmel den Gerechten" auf der "Königin der Instrumente" erklingen - ein einmaliges Klangerlebnis-
Neben den herrlichen Instrumentalstücken waren es aber gerade auch die Chorbeiträge, die zutiefst bewegten. Beim vom Katholischen Kirchenchor angestimmten "Nun komm der Heiden Heiland", "Hebe deine Augen auf", "Wie lieblich sind auf den Bergen" und dem "Trommellied" tauchten die Zuhörer förmlich in die ergreifende Atmosphäre dieser wunderbaren Werke ein. Der von Sascha Reimann sehr gut eingestellte Chor intonierte sauber und textverständlich mit viel Gefühl und dazu fähig, jedes einzelne Werk zur überzeugenden persönlichen Aussage zu gestalten. Es gibt Lieder, die unweigerlich das Herz berühren. Auf eine glaubwürdige und von Herzen kommende Art vermittelte der Männergesangverein "Cäcilia" unter Leitung von Theo Wich musikalische Weihnachtsperlen wie "Es kommt ein Schiff geladen", "Öffnet die Tore weit", "Ihr Hirten erwacht" sowie "Weihnachtsglocken". Ein zauberhafter Höhepunkt des Abends war die Kantate ausländischer Weihnachtslieder "Mit freudigem Schall" von Karl Haus. Dabei verschmolzen die Bläserklänge wunderbar mit den Gesangsdarbietungen des Katholischen Kirchenchors.


Nachdenkliche Gedanken

Zwischen den Stücken brachte sich Pfarradministrator Sven Raube mit besinnlich-nachdenklichen Gedanken zum Thema "Sternstunden" ein. "Sternstunden sind Momente, die man sein ganzes Leben nicht vergisst", so der Lektor. Für uns Christen sei eine solche Sternstunde die Geburt Christi. Dieser sei Mensch geworden, um uns von unserer Sündenschuld zu erlösen, damit wir froh und glücklich werden könnten. Sternstunden gäben einem Auftrieb. Man könne gestärkt aus ihnen hervorgehen - so wie aus der Geburt Jesu. Sein Licht leuchte immer, schenke uns Wärme und Kraft. Eine Sternstunde sei auch das Adventssingen, wofür er allen Mitwirkenden dankte. Diese widmeten das Konzert dem vor Kurzem verstorbenen Sepp Wachter, der in beiden Chören mitwirkte und diesen auch lange Zeit vorstand. Den innig-ergreifenden Abschluss des Programms bildete das gemeinsam unter Begleitung durch die Bläsergruppe angestimmte Lied "Macht hoch die Tür".