"Herr Bürgermeister, können Sie uns helfen?"
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Reitsch, Donnerstag, 26. März 2015
Reitsch — Respekt und Beifall zollte Bürgermeister Rainer Detsch den Schülern der Klasse 4 a der Grundschule Reitsch. Anlass für das Staunen und das Lob des Bürgermeisters war eine...
Reitsch — Respekt und Beifall zollte Bürgermeister Rainer Detsch den Schülern der Klasse 4 a der Grundschule Reitsch. Anlass für das Staunen und das Lob des Bürgermeisters war eine vorangegangene faszinierende Lehrstunde in Sachen Umweltschutz mit Präsentation der Schüler über ein Müllkonzept und über nachhaltige Mobilität.
Die Schule Stockheim hat sich für den Titel "Umweltschule" beworben und hat sich dazu die vorgenannten zwei Themen ausgesucht, so Florian. Er konkretisierte die Themen: Müllkonzept bedeute, man habe getrennte Mülleimer in jedem Klassenzimmer, der Müll wird getrennt, eingesammelt und verwertet. Unter nachhaltiger Mobilität machten sich die Schüler Gedanken, welchen Beitrag sie leisten können , damit auch sie in Zukunft noch Auto fahren können.
Nun tritt Elisa an die Tafel und sagt: "Zunächst haben wir unseren täglichen Schulweg untersucht und in 134 Fragebögen gefragt, wer kommt mit was zur Schule?" 122 Fragebögen wurden beantwortet mit folgendem Ergebnis. Hennes greift zur Kreide und rechnet wie ein Mathelehrer dem verdutzten Bürgermeister vor: Pro Woche wurden 624 Km mit dem Auto zurückgelegt. 32 Unterrichtswochen im Schuljahr ergeben circa 19 968 Kilometer. Kritisch merkt Hennes an, "das heißt, wir fahren im Schuljahr 20 000 Km ohne dass eine Notwendigkeit besteht". Dabei entsteht CO2 - (Kohlendioxid) Schadstoff. "Wissen Sie, Herr Bürgermeister, wie viel CO2 Ihr Auto ausstößt?" "Naja, ich denke gelesen zu haben, so um die 120 Gramm."
3540 Kilogramm Kohlendioxid
Hennes "lehrt" daraufhin, dass ein neues deutsches Auto circa 177 Gramm CO2 -Schadstoff pro Kilometer ausstoße.
Und nun rechnet Hennes wieder und schreibt in großen Zahlen an die Tafel: 3540 Kilogramm Kohlendioxid produzieren unsere Eltern nur für den Schulweg im Schuljahr. "Wow", ruft der Bürgermeister. Elisa kommt und sagt, "Halt, wir sind damit aber noch nicht fertig. Denn jetzt stellt sich die Frage, was können wir dagegen tun? Und im Unterricht haben wir gelernt, die Natur wehrt sich selbst gegen diese Vergiftung." Eine Fichte "frisst" im Jahr circa 20 Kilogramm CO2 , habe sie gelernt, so Elisa. Nun nimmt sie den Taschenrechner zur Hilfe, denn "geteilt rechnen (also Division) haben wir noch nicht gelernt", gibt sie zu. Und schnell hat sie mit dem Taschenrechner das Ergebnis von 177 Fichtenbäumen errechnet, die notwendig sind, um den Schadstoffausstoß der Schulfahrten zu neutralisieren. Florian zeigt ein großes Pappschild auf dem steht: "Herr Bürgermeister, können Sie uns dabei helfen?" Nun ist der Bürgermeister am Zuge. Als erste Maßnahme schlug er den Schülern vor, in einigen Wochen eine Streuobstwiese anzulegen in der Nähe der Tennisplätze. eh