Druckartikel: Hergang der Reizgas-Attacke ist noch immer unklar

Hergang der Reizgas-Attacke ist noch immer unklar


Autor: Gerd Schaar

Oberthulba, Mittwoch, 08. November 2017

Die Reizgas-Attacke auf der Halloween-Party in der Mehrzweckhalle stand im Fokus der Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Gotthard Schlereth hatte die jungen ...


Die Reizgas-Attacke auf der Halloween-Party in der Mehrzweckhalle stand im Fokus der Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Gotthard Schlereth hatte die jungen Aktiven der veranstaltenden "Öwerdöllwer Fosenochts-Gemeinschaft" (ÖFG) als Zaungäste eingeladen. Wie sich die Attacke genau abgespielt habe, das sei noch nicht ermittelt, berichtete Schlereth von seiner Nachfrage bei der zuständigen Polizei-Inspektion Hammelburg. Es habe zwei Festnahmen von Tatverdächtigen gegeben. Im Vorfeld der Bühne sei das Reizgas verbreitet worden. Ob es sich dabei um Hundespray gehandelt habe, das sei noch völlig offen. "Es wurde nicht gezielt gesprüht", bestätigte ein Sprecher der ÖFG. Die Nebelmaschine auf der Bühne komme als Verbreitungsinstrument nicht in Frage. "Auch ich habe das Reizgas eingeatmet", sagte der Sprecher.


Lob für die Helfer

Vom Glück im Unglück sprach Holger Fröhlich (WG Frankenbrunn). Aus Sicht des eingesetzten Roten Kreuzes war er mit den Hilfsbedingungen zufrieden: "Wir konnten ungehindert helfen." Die rund 30 Geschädigten seien in die benachbarte Schulturnhalle verbracht worden. Ein Lob erhielt der Sportverein TSV, der die rasche Versorgung mit Wasserflaschen ermöglichte. Im Einsatz war auch die Feuerwehr. Schlereth bestätigte: "Fluchtwege waren vorhanden, es gab keine Panik." Alle Auflagen inklusive Sicherheitsdienst seien für diese Veranstaltung erfüllt worden. "Wir hätten noch anderthalb Stunden feiern können", sagte der ÖFG-Sprecher. So aber musste die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden, was einen Einnahmeverlust für die Veranstalter bedeutet.
Seit dem Umzug des Thulbaer Kindergartens in das Ausweichquartier der Quellenstraße (Oberthulba) ist in diesem Bereich Tempo 20 angeordnet. Offene Messungen hätten gezeigt, dass dieser Geschwindigkeitswert überwiegend nicht eingehalten werde, sagte Schlereth. Das gemessene Tempo habe im Durchschnitt 40 km/h betragen. Ein Spitzenreiter sei sogar mit 86 Stundenkilometern gemessen worden. Schlereth zog sein Fazit: "Es wird dort zu schnell gefahren."
Ein vorläufiges Ja mit der Option von nachträglichen Änderungen gab es zum geplanten Kernwege-Konzept der Allianz Fränkisches Saaletal. Schlereth stellte vier landwirtschaftlich genutzte Wege vor, die im Bereich des Marktes Oberthulba dafür in Frage kommen. Bei den vorgeschlagenen Wegen Nr. 163, 166, 170 und 171 handelt es sich um landwirtschaftliche Umfahrungen gefährlicher Kreuzungen, um Holztransporte und Anfahrten zu Grüngut- oder Häckselplätzen. Grünes Licht gab es für die Erstellung einer Kampfmittel-Belastungskarte. Es handelt sich hierbei um Munitions- und Bombenreste aus dem Zweiten Weltkrieg, die bei zukünftigen Baumaßnahmen zu berücksichtigen sind. Der Auftrag wurde gemäß VOL an die Luftbilddatenbank Dr. Carls aus Estenfeld vergeben.