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Hemhofen sucht die passende Heizung für seine Grundschule


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Hemhofen, Mittwoch, 20. April 2016

Was mit der Brache neben dem Edeka geplant sei, wollte ein Bürger in der Bürgerfragestunde wissen, die vor jeder Sitzung des Gemeinderates in Hemhofen statt...


Was mit der Brache neben dem Edeka geplant sei, wollte ein Bürger in der Bürgerfragestunde wissen, die vor jeder Sitzung des Gemeinderates in Hemhofen stattfindet. Da das Gelände nicht im Besitz der Gemeinde ist, könne diese nur wenig Einfluss darauf nehmen, erklärte Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU). Die Investorengruppe, die Eigentümer sei, habe einen Bauplan für einen Drogerie- und Textilmarkt vorgelegt, suche jedoch auch nach anderen Alternativen, verriet er.
Thomas Weber vom Planungsbüro Weber stellte den Gemeindevertretern das geplante Konzept für die neue Heizungsanlage der Grundschule vor. Die bisherigen drei Heizkessel, die in der Grundschule für insgesamt 1600 Kilowatt Heizwärme sorgen können und bereits 28 Jahre auf dem Buckel haben, sind nach der Sanierung nicht nur überdimensioniert, sondern haben auch nur einen niedrigen Wirkungsgrad. Sie werden durch zwei neue Brennwertkessel ersetzt, die jeweils über eine Leistung 250 kW verfügen.


Wärmepumpe ist der Favorit

Für die Schule und die beiden angeschlossenen Turnhallen werden insgesamt 775 kW benötigt. Der Gesetzgeber fordert, dass mindestens 15 Prozent des Wärmebedarfs an öffentlichen Gebäuden durch den Einsatz regenerativer Energien gedeckt werden müssen, stellte Thomas Weber mit Blockheizkraftwerk, Solarthermie, Pellet- bzw. Hackschnitzelfeuerung und Wärmepumpe alle Varianten vor, die diese Bedingung erfüllen könnten, verglich deren Vor- und Nachteile, die Kosten, mögliche Förderung und Amortisationszeit. Schnell kristallisierte sich die Wärmepumpe als Favorit heraus, auch wenn diese Variante die größte Investition für die Gemeinde bedeutete. Entschieden wurde aber noch nichts.
Das Planungsbüro stellte ebenfalls das Konzept für die neue Beleuchtung der Klassenräume und Schulaula vor. Überall werden künftig Leuchten mit LEDs für die nötige Helligkeit sorgen. Damit könne die Gemeinde ein Drittel des Stroms sparen: "Das sind zwischen 8000 und 10 000 Euro pro Jahr", rechnete Weber vor. Ebenso werde jeder Klassenraum künftig mit Netzwerktechnik versehen, so dass der bisherige Kabelsalat Geschichte sei. Jeder Raum werde mit Fühlern versehen, so dass sich die Wärmeversorgung einzeln und zentral über einen Leitrechner regeln lasse: "Diese Technik hat Zukunft", versicherte Weber. Auch darüber werden die Gemeindevertreter in einer späteren Sitzung entscheiden.
Für die Elektroarbeiten am neuen Feuerwehrzentrum bekam die Firma Cantarella aus Herzogenaurach die einstimmige Zustimmung der Gemeindevertreter. Das Angebot in Höhe von rund 125 000 Euro lag unter dem Schätzpreis von 142 000 Euro. Auch bei den Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärarbeiten kann die Gemeinde Hemhofen sparen, diese Arbeiten werden für einen Betrag von 138 000 Euro von der Firma Müller aus Hemhofen erledigt. Damit lag die Firma 60 000 Euro unter dem, was der Architekt an Kosten geschätzt hatte. "Wir haben einen günstigen Zeitpunkt mit unserer Ausschreibung erwischt", freute sich der Bürgermeister. Auch diese Abstimmung war einstimmig, Firmeninhaber Hansjürgen Müller enthielt sich als Gemeinderatsmitglied bei dieser Abstimmung.


Post hat zu wenig Parkplätze

Lutz Bräutigam (Grüne) wollte wissen, was mit den Parkplätzen rund um das Postverteilzentrum wäre. Da den Mitarbeitern der Post verboten sei, mit ihren Privatfahrzeugen auf den Dienstparkplätzen zu parken, stehen deren Autos vor dem Geflügelzuchtverein und wo immer auch Platz ist.
Nächste Woche sei ein Termin mit dem Facility Manager geplant, verriet Bürgermeister Ludwig Nagel, da die ausgewiesenen 19 Parkplätze noch nicht einmal für alle Dienstfahrzeuge der Post reichten. Wo die Angestellten parken, sei der Post egal, doch die Feuerwehr dürfe dort nicht zugeparkt werden, stellte Nagel klar.


Kredite für Pflichtaufgaben

Ebenso schlug Bräutigam vor, auf einer Bürgerversammlung die hohe Kreditaufnahme der Gemeinde zu erklären. Bürgermeister Nagel lehnte ab: "Meine Tür steht jedem offen, der sich dazu informieren möchte." Schließlich werden für dieses Geld keine Prestigeobjekte gebaut, sondern Pflichtaufgaben erfüllt: "Bei der Feuerwehr geht es um Leib und Leben", betonte Nagel.