Helfer stellen Forderungen
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Montag, 02. Mai 2016
Arkadius Guzy Der Freundeskreis für Flüchtlinge hat sich mit einem offenen Brief in die allgemeine Diskussion um die Flüchtlinge und das Asylrecht eingescha...
Arkadius Guzy
Der Freundeskreis für Flüchtlinge hat sich mit einem offenen Brief in die allgemeine Diskussion um die Flüchtlinge und das Asylrecht eingeschaltet. Das Schreiben ist an Politiker und Behörden, Pfarreien beider Kirchen, Vertreter von Diakonie und Caritas sowie an Flüchtlingsorganisationen gerichtet.
"Vieles in der Flüchtlingsarbeit in Hammelburg und an vielen anderen Orten gelingt erfreulich gut", heißt es in dem Brief. Doch es gebe auch "Gegebenheiten", die die Helfer "mit großer Sorge erfüllen". "Diese Umstände sind in der Lage, den unermüdlichen Einsatz der vielen Engagierten zu untergraben. Sie können in unserer weitestgehend gerechten, friedlichen und demokratischen Gesellschaft Kräfte fördern, die uns allen großen Schaden zufügen. Wir möchten sie benennen und uns gegen fremdenfeindliche Kräfte
entschieden positionieren.
Wir möchten möglichst viele Menschen, Parteien, Verbände und Organisationen einladen, uns darin zu unterstützen."
Sorge bereitet den Helfern "die wachsende Zahl diffamierender Äußerungen" insbesondere in den sozialen Netzwerken. Der Brief wehrt sich gegen Pauschalisierungen und fordert die Achtung des Grundrechts auf Asyl.
So äußern die Helfer Bedenken, wenn Asylverfahren durch Ausweisung sicherer Drittstaaten beschleunigt werden sollen. "In unserer täglichen Arbeit mit Flüchtlingen aus diesen Ländern sehen wir die Notwendigkeit, in Einzelfällen auch hier Schutz zu gewähren." Eine Berücksichtigung individueller Schicksale fordert der Helferkreis für Flüchtlinge vom Westbalkan, speziell für Roma. Zudem appelliert der Brief, "allen Flüchtlingen den Erwerb der deutschen Sprache zu ermöglichen".