Helden sind schräg, aber sympathisch
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Mittwoch, 14. November 2018
Die Helden des Falkendorfer Künstlers Georg Baier sind zumeist zwielichtige Gestalten. Diesen gilt auch sein neuer Kunstkalender, ergänzt durch Haikus von Ingo Cesaro.
Bernhard Panzer Es sind zwielichtige Gestalten, die es dem Künstler Georg Baier angetan haben. So beschrieb es ein Bericht im FT vor exakt einem Jahr, als der Falkendorfer Maler erstmals einen Jahreskalender vorstellte.
Geändert hat sich in dieser Zeit nichts, seine Helden sind die gleichen geblieben, und auch diesmal sind es eher die außergewöhnlichen Typen, die zum Zuge kommen. Nur hat Baier seine zwölf Kalenderhelden von 2019 nicht mit einem Titel versehen, sondern jede einzelne seiner schrägen Gestalten bekam individuell einen Dreizeiler verpasst. Die stammen von dem Kronacher Schriftsteller Ingo Cesaro, mit dem der Künstler für die neue Veröffentlichung zusammenarbeitete.
Haiku-Gedichte
Der Kronacher gilt als einer der bekanntesten Haiku-Publizisten im deutschsprachigen Raum. Unter Haiku versteht man eine japanische Gedichtform. Sie gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt, die meist aus drei Wortgruppen bestehen. Mit dem 77-jährigen Dichter hat Baier schon früher zusammengearbeitet.
Baiers Bilder (Technik: Acryl auf Papier) spiegeln "immer a wenig die Verlierer" wider, wie er sagt. Ab er es seien die optimistischen "Verlierer", also eher doch keine Loser. Es sind Menschen, die entweder mit Vorsicht zu genießen sind oder einfach mal Pech gehabt haben im Leben. Oder auch welche, die zu einem gewissen Prozentsatz größenwahnsinnig geworden seien. "Die werden ja immer mehr", meint der 65-jährige Künstler. Der Betrachter soll sich da seine eigenen Gedanken machen. "Wer will, kann die Helden ja auf sich beziehen."
Erschienen ist der Kunstkalender in diesem Jahr in einer kleinen Auflage von nur einhundert Exemplaren. Man kann ihn im Kunsthaus Kammerer in Erlangen, in der Buchbinderei Ringer in Nürnberg und im Galeriehaus Nord Nürnberg erwerben. Oder man wendet sich an Baier selbst unter baier.art@web.de).