Heißes Wasser statt Gift: Wiesenthau schafft Wildkrautbekämpfer an
Autor: Franz Galster
Wiesenthau, Mittwoch, 11. Sept. 2019
Eine längere Diskussion löste im Gemeinderat Wiesenthau die beabsichtigte Anschaffung eines Wildkrautbekämpfers mit Heißwasser aus. Wo früher Pflanzengift wirkte, soll es jetzt das umweltfreundliche W...
Eine längere Diskussion löste im Gemeinderat Wiesenthau die beabsichtigte Anschaffung eines Wildkrautbekämpfers mit Heißwasser aus. Wo früher Pflanzengift wirkte, soll es jetzt das umweltfreundliche Wasser richten bei einer Temperatur von knapp 100 Grad Celsius.
Dabei ist eine Mehrfachbehandlung nötig. Arbeiter für das Ausrupfen des Unkrautes anzustellen ist laut Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) keine Alternative und nicht bezahlbar, soweit man überhaupt welche findet.
Jeweils ein Gerät für eine Woche für 1400 Euro leihen oder kaufen waren die Alternativen. Gemeinderat Christian Weisel (JB) regte an, über den kommunalen Bund nachzudenken. Karl Krolopper (NL) meinte, man könne eventuell Regenwasser schonend verwenden. Josef Weisel (BGW) sieht in der Erhitzung des Wassers keinen wirklichen Umweltbeitrag.
Theobald Messingschlager (FW) und Zweiter Bürgermeister Hans Schütz (FW) plädierten dafür, einfach auf die Gemeindearbeiter zu hören. Die hatten das Gerät, das auch als Hochdruckreiniger eingesetzt werden kann, bereits getestet und sind vom Nutzen überzeugt. Letztlich will man flexibel sein und beschloss mit einer Gegenstimme, das Gerät mit einem Preis von 42 000 Euro allein für die Gemeinde Wiesenthau anzuschaffen.
Ralph Schwarz von der Bayernwerk-Netz aus Bayreuth referierte ausgiebig über die Möglichkeiten bei der Umstellung der Ortsbeleuchtung auf LED-Leuchten. Er erläuterte die hohe Effizienz der LED-Leuchten. So würden bei den zunächst gedachten 69 Leuchten statt 5500 Euro noch 1600 Euro an Energiekosten nach der Umrüstung anfallen. 70 Prozent Einsparung bedeuten auch 70 Prozent weniger CO2 -Emissionen.
Zu entscheiden ist dann noch, den ganzen Lampenkörper oder nur das Leuchtmittel selbst auszutauschen, eine wirtschaftliche Betrachtung. Die restlichen Lampen sollen Zug um Zug erneuert werden.
Die Gemeinde hat zurzeit 262 Brennstellen, zumeist mit Gelblicht ausgestattet. Rein rechnerisch würde die gesamte Umrüstung 95 000 Euro kosten. Die Amortisierung ist innerhalb von fünf bis acht Jahren zu erwarten, je nach Ausführung. Der Wert ist insofern attraktiv, da die Leuchtmittel erfahrungsgemäß sehr langlebig sind und auch eine Absicherung durch Garantieleistungen erfolgen kann.