Heinersreuth-Hof wird umgebaut
Autor: Werner Reißaus
Ködnitz, Dienstag, 19. November 2019
Der Veranstaltungsort der Adalbert-Raps-Stiftung soll ein "Freiraum für Lebensmittelmacher" werden.
Der "Heinersreuther Hof" erfährt inhaltlich und auch baulich eine Neuausrichtung. Darüber informierten Isabell Böhm von der Adalbert-Raps-Stiftung und der Bamberger Architekt Veit Huber den Ködnitzer Gemeinderat am Montagabend in seiner Sitzung. Klar ist: Der "Heinersreuther Hof" bleibt auch weiterhin ein Veranstaltungsort der Adalbert-Raps-Stiftung zum Schwerpunktthema Lebensmittel und Ernährung. In den zurückliegenden Jahren wurde der Hof sowohl an Unternehmen beziehungsweise Institutionen als auch an Privatpersonen als Veranstaltungsort vermietet. Hinzu kamen Stiftungs- und rapsinterne Veranstaltungen, Veranstaltungen der Genuss-Akademie Bayern, Hochzeiten und Geburtstagsfeiern. Auch der "Club kochender Männer" war regelmäßig zu Gast im "Heinersreuther Hof". Isabell Böhm sprach von einer geringen bis moderaten Auslastung mit beispielsweise 41 Belegungstagen im Jahr 2019.
Was die zukünftige Nutzung angeht, bleibe der Hof weiterhin in der Genussregion Oberfranken verankert, doch das Potenzial reiche weit über die derzeitige Nutzung hinaus. Die Vision sei, den "Heinersreuther Hof" als Freiraum für Lebensmittelmacher zu vermieten. Es werde eine Auslastung von zwei bis drei Veranstaltungen pro Woche angestrebt. Um eine zielgruppengerechte Umgebung und Infrastruktur zu schaffen, bedürfe es einer baulichen Veränderung.
Auf die geplanten baulichen Maßnahmen ging Architekt Veit Huber näher ein. So ist ein Ausbau des Dachgeschosses im Haupthaus vorgesehen, um dort das Stiftungsbüro und einen "Co-Working-Space" einzurichten. Eine Aufstockung des Gebäudes ist dabei nicht beabsichtigt, lediglich ein Dacherker wird vergrößert, dafür entfallen aber zwei kleinere Erker. Daneben werde die Scheune ertüchtigt und eine Experimentierküche an die Scheune angebaut. Anstelle des bisherigen Carports soll eine Lagerfläche mit barrierefrei begehbaren Toiletten entstehen.
Schließlich sind mit Blick in die Natur noch 9 bis 15 "Tiny-Houses" geplant. Architekt Veit Huber schwärmte: "Dieser Hof atmet noch richtig fränkische Geschichte, und so soll es auch weiterhin bleiben."
Im Gemeinderat wurde das grundsätzliche Einvernehmen zu den beabsichtigten Baumaßnahmen signalisiert. Angeregt wurde von Anita Sack (FW), die Bürgerschaft von Heinerseuth auch in die Pläne und Visionen der Adalbert-Raps-Stiftung mit einzubinden. Das soll nach den Worten von Isabell Böhm auch geschehen.
Was die Parkplätze für die künftigen Nutzer des "Heinersreuther Hofes" angeht, auch dafür gibt es bereits Lösungsansätze. Was die Zeitschiene für die bauliche Umsetzung angeht, geht Architekt Veit Huber von eineinhalb Jahren aus, wobei mit den ersten Bauarbeiten im Frühjahr 2020 begonnen werden soll.
Sehr ausführlich beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Ergebnis aus der Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit, Umweltfragen, Kultur, Sport und Vereine. Im Mittelpunkt standen dabei die Wanderwege durch das Weißmaintal und mögliche Standorte für die Mitfahrbänke. Dritter Bürgermeister Heinz Mösch hatte dazu eine Power-Point-Präsentation ausgearbeitet und dem Gemeinderat vorgetragen. Einen eigens ausgewiesenen Weißmainwanderweg hatte Mösch dabei nicht ausfindig machen können. Er schlug daher vor, einen Wanderweg entlang des Weißen Mains im Rahmen eines ILE-Projektes nicht nur auszuweisen, sondern auch mit Fördermitteln auszubauen. Und Mösch forderte weiter, eine landkreisweite Planung der Wanderwege anzustreben, dabei auch in Absprache mit dem Frankenwaldverein und dem Fichtelgebirgsverein. Diese Anregung stieß auch im Gremium auf ungeteilte Zustimmung.