Hausfrauen spenden für die Elterninitiative tumorkranker Kinder an der Uniklinik
Autor: Johanna Eckert
Ebern, Mittwoch, 13. Juli 2016
Ein Kind zu verlieren, ist wohl das Traurigste, was Eltern widerfahren kann. Doch dass es auch nach dem schlimmen Tod ein Leben gibt, das verkörpern Monika ...
Ein Kind zu verlieren, ist wohl das Traurigste, was Eltern widerfahren kann. Doch dass es auch nach dem schlimmen Tod ein Leben gibt, das verkörpern Monika und Rainer Barth eindrucksvoll. Die Familie aus Ebern hat im Jahr 2009 ihre 15-jährige Tochter verloren. Sie litt an einer onkologischen Erkrankung.
In wenigen Wochen steht der Todestag wieder vor der Tür. Betreut wurde die Familie damals in der Kinderkrebsstation "Regenbogen" im Uniklinikum Würzburg und durch die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder. "Es gibt zwei Arten von Eltern: Manche gehen aus dem Krankenhaus raus und kommen nie wieder. Andere sind mit der Station verwurzelt", so Rainer Barth.
Er und seine Familie sind mit der Kinderkrebsstation in Verbindung geblieben und setzen sich seither im Raum Ebern aktiv für die Elterninitiative ein.
"Weil das einfach wichtig ist, um ein normales Leben weiterführen zu können", empfindet Rainer Barth.
Dieses Engagement unterstützten der Hausfrauentreff Pfarrweisach-Ebern und viele weitere Beteiligte mit einer Kuchenaktion am diesjährigen Muttertag. "600 Euro - damit hatten wir nicht gerechnet", freute sich die Vorsitzende des Hausfrauentreffs, Angela Eckert. Mitgeholfen bei der Aktion hat Ursula Gräbe von der Buchhandlung Leseinsel und die Pfarrei St. Laurentius sowie Helga Pokoj-Müller haben das Geschirr und Mobiliar zur Verfügung gestellt. Manuela Steppert mit ihrem Team von "Stilleben Dekoträume" hat die Räumlichkeiten für die Aktion zur Verfügung gestellt.
"Eine tolle gemeinsame Aktion für einen wirklich guten Zweck", so das Fazit von Ursula Gräbe.
Denn für die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder sind Spendengelder essentiell, auch wenn die Organisation zum Teil bei der Universitätsklinik Würzburg liegt. Ein Großteil der Spendengelder finanziert die zwölf Elternwohnungen, die sich unweit der Kinderstation befinden. "Das ist einfach praktisch. Man kann vor Ort bleiben und muss nicht ständig nach Hause fahren", weiß Monika Barth noch von den vielen Wochen, die sie mit ihrer Tochter auf der Kinderkrebsstation in Würzburg verbracht hat. "Man ist mit anderen Eltern zusammen und kann sich austauschen, das ist wie eine Familie."
Auch Klinikclowns, Musiktherapeuten, Lehrkräfte und viele Spielangebote können dank der Elterninitiative Abwechslung in den harten Alltag von Eltern und Kindern bringen, die mit einer schweren Erkrankung zu kämpfen haben.
"Und wenn du aus der Klinik rausgehst, ist ja noch nicht Schluss", erzählt Barth von den Wochenenden, die für verwaiste Eltern einmal jährlich angeboten werden. Auch um die Geschwisterkinder kümmert sich die Elterninitiative, denn die "fallen ja oft weg, sobald jemand in der Familie erkrankt ist."