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Haus Ebern unter den Besten


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Dienstag, 24. Juli 2018

Eckehard Kiesewetter Die missliche Finanzsituation und die Belastung für den Haushalt des Landkreises Haßberge sind die eine - die medizinische Qualität und die Zufriedenheit der Patienten die andere ...


Eckehard Kiesewetter

Die missliche Finanzsituation und die Belastung für den Haushalt des Landkreises Haßberge sind die eine - die medizinische Qualität und die Zufriedenheit der Patienten die andere Seite: Die Haßberg-Klinik Haus Ebern zählt zu den besten elf Prozent der Kliniken in Deutschland.
In einem Krankenhaus-Ranking, das im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung entstand, wurden 1909 Kliniken in der gesamten Republik bewertet. Dabei hat das Eberner Kreiskrankenhaus den 206. Platz erreicht - weit vor vielen großen und renommierten Häusern bundesweit.
Zum ersten Mal wurde laut F.A.Z. Institut für Management, Markt- und Medieninformationen ein Ranking von fast allen Krankenhäusern in Deutschland erarbeitet. Dafür waren neben Qualitätsberichten (Daten aus dem Jahr 2016) auch Patientenmeinungen ausgewertet worden. In die Bewertung flossen Faktoren ein, wie der durchschnittliche Anteil der Fachärzte im Haus oder die Zahl des Pflegepersonals und der Fachärzte in Relation zur Patientenzahl. Aber es wurden auch Qualitätsberichte und Ergebnisse von Patientenbefragungen aus drei Bewertungsportalen im Internet ausgewertet. So ergab sich eine Bewertung, die emotionale und sachliche Beurteilung einschließt. Nur das Personal der Kliniken wurde nicht befragt.


77,9 Prozent vom Besten

Die beste Bewertung erreichte eine Passauer Klinik, deren Ergebnis in dem Ranking mit dem Wert 100 bezeichnet wird. Die Ergebnisse aller anderen Häuser wurden anteilig darauf umgerechnet. Der Punktwert lässt sich somit als "Prozent vom Besten" lesen. 417 Kliniken haben 75 Prozent und mehr erreicht. Sie sind als "Sieger" ausgezeichnet worden. Mit 77,9 Punkten nimmt die Eberner Klinik den Rang 206 ein.
"Als Eberner bin ich stolz darauf, dass wir so ein hervorragendes Krankenhaus vor Ort haben", schreibt der frühere Stadt-Kämmerer Klaus Ebert, der den FT auf das Ranking aufmerksam machte. Den guten Platz und vor allem die positiven Patientenrückmeldungen bewertet Stephan Kolck, Vorstandsvorsitzender der Haßberg-Kliniken, als "schöne Sache" und als "Anerkennung für unsere Mitarbeiter."
Im Haus Ebern, wo überwiegend planbare Operationen durchgeführt werden, sei die Qualitätssicherung besonders wichtig. Das gute Ergebnis sei "keine Selbstverständlichkeit für so ein kleines Haus", sagt Kolck, "es zeigt, wie gut hier ein Rad ins andere greift."
Wenn die Kliniken mit dem Erfolg nicht werben, so liegt dies laut Kolck daran, dass derartige Gütesiegel teuer bezahlt werden müssen. Ein Zertifikat würden etwa 10 000 Euro kosten für eine Laufzeit von zwölf
Monaten.