Valeo-Mitarbeiter fordern Perspektiven
Autor: Helmut Will
Ebern, Mittwoch, 24. März 2021
Zum dritten Mal gab es vor der Firma in Ebern eine Kundgebung: für ein Zukunftskonzept und für mehr Geld in der Tasche.
Helmut Will
Nach einem "stillen Protest" am 1. März vor dem Werkstor in der Andreas-Humann-Straße sowie einer Kundgebung am 10. März brachten nun am gestrigen Mittwoch zum dritten Mal mit einem Warnstreik die Indus-triegewerkschaft (IG) Metall Bamberg und die Vertreter des Betriebsrates des Unternehmens Valeo in Ebern ihre Sorgen um ihre Arbeitsplätze zum Ausdruck, verbunden mit der Forderung nach einer Lohnerhöhung .
Diesmal wurde als Ort des Protestes der Parkplatz der Firma an der Verteilerspange gegenüber dem Friedhof in Ebern ausgewählt. "Friedhofsstimmung" herrschte allerdings nicht. Im Gegenteil, "flammende Reden" waren zu hören. Es mögen etwa 300 Arbeitnehmer gewesen sein, die ihren Arbeitsplatz drei Stunden vor dem offiziellen Arbeitsschluss verlassen hatten, um, verteilt über den Großparkplatz, lautstark mit den Hupkonzerten ihrer Autos und Trillerpfeifen ihre Sorge um ihren Arbeitsplatz und ihren Unmut über die Arbeitgeber zum Ausdruck zu bringen. Unterstützt wurden sie hierbei von Delegationen aus dem Werk in Fischbach und dem Werk der Spindeltechnologie Weiss in Maroldsweisach.
Von einer Hebebühne aus sprachen Funktionäre zu den Beschäftigten, wobei die Forderungen der IG Metall vorgebracht wurden. Der gemeinsame Tenor der Aussagen: Hände weg vom Tarifvertrag , Arbeitsplatzsicherung sowie vier Prozent Lohnerhöhung .
Thomas Werner, Vertrauenskörperleiter und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Valeo , sagte, dass mit dem dritten Protest ein weiteres Zeichen gesetzt werden soll. Deshalb hole man die Arbeitnehmer dreieinhalb Stunden vor Schichtende von ihren Arbeitsplätzen weg, um mit ihnen den Warnstreik durchzuführen. "Bisher, nach über drei Wochen Warnstreik von fast 200 000 Beteiligten bayernweit, hat sich der Arbeitgeberverband nicht weiter bewegt; deshalb müssen wir den Druck weiter erhöhen", sagte Werner.
Der Arbeitgeberverband wolle nicht sehen, dass die Ideen der IG Metall letztlich der ganzen Branche helfen. Es werde eine Lohnerhöhung von vier Prozent gefordert, und man verlange nachhaltige Zukunftssicherungsverträge und Perspektiven zur Standorterhaltung, erklärte der Betriebsrat .