Unter einem neuen Dach
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Dienstag, 26. Januar 2021
Die Sozialstation Sankt Hedwig in Eltmann gibt ihre Eigenständigkeit auf und schließt sich der Caritas-Sozialstation Haßberge an. Für Klienten ändert sich so gut wie nichts.
Die Sozialstation Sankt Hedwig Eltmann versorgte ab 1975 viele hilfsbedürftige Bürger von Koppenwind im Steigerwald bis Kottendorf in den Haßbergen. Mit Beginn des Jahres 2021 fand eine Neuorganisation der Einrichtung statt. Die pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen werden weiterhin wie bisher in ihrer Wohnung versorgt, aber unter dem gemeinsamen Dach der Sozialstation Haßberge.
Als die Sozialstation Sankt Hedwig in Eltmann gegründet wurde, nahm sie eine Vorreiterrolle ein. Die Einrichtung löste damals die bis dahin tätigen Erlöser-Schwestern mit der ambulanten Krankenstation ab; die Schwestern waren bis 1973 mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs, um kranken und alten Menschen in den Orten zu helfen.
Zusammenarbeit
Als 1973 vom Mutterhaus in Würzburg die Nachricht kam, dass es keine ambulanten Stationen mehr geben kann, handelten die beiden Kirchen im Raum Eltmann /Ebelsbach und gründeten 1975 die Caritas-Sozialstation Sankt Hedwig in Eltmann . Mit einer Beschäftigten ging es los, bevor noch eine weitere Schwester und eine Familienpflegerin hinzukamen. 1985 teilten sich schon sechs Schwestern den Dienst im Wirkungsbereich von 35 Orten mit knapp 20 000 Einwohnern. Sie betreuten dabei 514 Patienten im Jahr mit 25 055 Hausbesuchen. Mit den Jahren baute die Sozialstation ihre Angebote immer weiter aus mit familienentlastenden Diensten. Dazu wurde ein Menü-Service eingerichtet; es gab die Tagesbetreuung für pflegebedürftige Menschen und Beratungsdienste. Das Betreuungsgebiet umfasste inzwischen 45 Orte in den Gemeinden Breitbrunn, Ebelsbach, Eltmann , Oberaurach, Rauhenebrach, Sand und Stettfeld. Bis zu 40 Mitarbeiterinnen waren mit bis zu zehn Fahrzeugen täglich unterwegs; sie legten im Jahr fast 200 000 Kilometer zurück und versorgten dabei bis zu 450 Patienten .
Dies verursachte Kosten und führte zu Defiziten. Zum Beispiel beim Menü-Kurier oder der Tagesbetreuung, zumal die Angebote unterschiedlich genutzt wurden.
Bei der Aufstellung der Haushalte kam die Sozialstation an Grenzen. Sie musste Angebote aufgeben und kam zur Erkenntnis, dass eine kleine Einrichtung all das nicht schultern kann. Eine andere Lösung musste her.