Stettfeld muss Prioritäten setzen
Autor: Günther Geiling
Stettfeld, Freitag, 08. Oktober 2021
Finanzen Stettfeld entscheidet: Der Kindergarten hat Vorrang, der Dorfsee als Naherholungsgebiet muss zurückgestellt werden.
Die zukünftige Entwicklung der Gemeinde Stettfeld war in letzter Zeit immer wieder Gegenstand von Diskussionen im Gemeinderat. Nun legte das Ratsgremium Eckpunkte fest, die mit der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde in Einklang gebracht werden müssen. Höchste Priorität in der Dorfentwicklung sollen demnach die Sanierung des Kindergartens mit Anbau sowie der weitere Ausbau des Breitbandnetzes genießen.
Aus dem Ratsgremium war in letzter Zeit immer wieder die Forderung gestellt worden, eine nachhaltige Gemeindebedarfsplanung anzugehen, die die Investitionen für die nächsten zehn Jahre aufzeigen soll. Damit befasste sich vor einiger Zeit der Bauausschuss und legte Eckpunkte für die Dorfentwicklung vor. Schlagworte oder Themenschwerpunkte waren die Nutzung und Entwicklung des Pfarrhauses, Tagesbetreuung und Tagespflege, Betreutes Wohnen , Lebensmittelversorgung, Hausarztsprechstunden, Leerstände, demografischer Wandel sowie die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser.
Finanziell schwierige Phase
Bürgermeister Alfons Hartlieb gab zu bedenken, dass sich die Gemeinde momentan in einer finanziell schwierigen Phase befinde, da man noch größere Maßnahmen in der Abwasserbeseitigung , Trinkwassererneuerung und dem Straßenbau abzufinanzieren habe. Hartlieb: „Deswegen wäre es vielleicht besser, ein solches Paket zu einem späteren Zeitpunkt anzugehen.“ Er verwies auf die aktuellen Planungen im Bereich des Kindergartens und der Mittagsbetreuung mit einem Aufwand von 2,5 Millionen Euro, aber auch auf die Planung eines neuen Baugebietes mit 2,8 Millionen Euro. Außerdem stehe auf der Agenda die Diskussion um ein Gemeinschaftshaus in Verbindung mit der Pfarrscheune. Grundsätzlich wisse man somit, welche Projekte für Stettfeld dringend gebraucht würden; diese seien teilweise bereits angestoßen.
Die Fraktionen hatten die Möglichkeit, von sich aus weitere Vorschläge einzubringen. Es waren dies die Nutzung von Gemeindeeigentum wie der Schule für Tagespflege und Betreutes Wohnen , ein Mehrgenerationenhaus oder Bürgerhaus/Dorfzentrum für Jugend und Senioren , der Mühlbach und die Hochwasserfreilegung sowie die Umgestaltung des Dorfsees zum Naherholungsgebiet, die Neugestaltung des Friedhofs und die Ertüchtigung der Kläranlage .
Gleichzeitig lag von der Verwaltung nach Rücksprache mit dem Bürgermeister eine Liste vor, wie man die einzelnen Projekte gewichten sollte. Die Verwaltung könne nur beraten, aber es müsse dabei zwischen Pflichtaufgaben und freiwilligen Aufgaben unterschieden werden; auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde dürfe nicht aus den Augen verloren werden, hieß es.