Der Brief endete mit einer Aufforderung: „Wir fordern volle Transparenz über alle Entscheidungen dazu. Treffen Sie die Entscheidung so, dass sich auch nachfolgende Generationen in die Augen blicken und erklären können, warum die Entscheidung so oder so ausgefallen ist!“ Oliver Stark wollte dann für die Organisatoren des offenen Briefes noch eine Stellungnahme abgeben, was aber mit 5:5 Stimmen abgelehnt wurde.
Rechtmäßiger Beschluss
Dafür hatte der Bürgermeister aber den Geschäftsleiter der VG Ebern, Dirk Suhl, eingeladen, um die rechtliche Sicht der Vorgehensweise im Gremium zu erläutern. Da auch eine Anfrage hinsichtlich der Rechtsgültigkeit des Beschlusses einging, sei dies auch mit dem Landratsamt Haßberge abgeklärt worden. „Der Beschluss ist aber ordnungsgemäß und gültig, da alle Gemeinderatsmitglieder anwesend waren und auch alle mitdiskutiert haben. Aber auch der Antrag der Bürger ist gültig. Der Bürger muss aber das Votum des Gremiums akzeptieren.“ Man könnte erst wieder darüber beraten, wenn sich eine Änderung der Flächenbegrenzung andeuten würde oder eine Option, dass sich auch im Gremium eine Meinungsänderung hinsichtlich der Flächen ergeben würde. Vorher gehe es nicht. „Der Beschluss, eine Flächenbegrenzung auf 5,7 Prozent festzusetzen, ist rechtmäßig.“
Simone Berger (RUL) wollte wissen, ob die Unterschriften einen Ausschlag geben könnten. Hierzu meinte Dirk Suhl: „Einzige Option ist es, ein Bürgerbegehren zu starten.“
So sah es auch Bürgermeister Steffen Kropp , der unabhängig von seiner persönlichen Unterstützung der Solaranlage meinte: „Das Projekt ist erst einmal erledigt.“ Er hoffe jedoch, dass sich der Gemeinderat noch einmal an den Tisch setze. Franziska Schmittlutz ( SPD ) konstatierte, dass sich keiner enthalten habe.
Hierzu stellte Geschäftsleiter Dirk Suhl klar, dass man den Antrag nach der Geschäftsordnung noch einmal von der Tagesordnung hätte nehmen können. Dabei zeigte er die Schwierigkeit auf, dass man nicht nach dem Willen aller Bürger entscheiden könne. Dies zeigten die endlosen Diskussionen über dieses Thema auch in anderen Gemeinderäten . „Dies ist ein Schulfall für die Ausbildung in der Kommunalpolitik . Die Anträge der Bürger müssen zur Kenntnis genommen werden, ändern aber an der Tatsache nichts.“
Ludwig Bock (FW-ÜWG) wehrte sich gegen die Aussage, dass die acht Gemeinderäte bei ihrer Abstimmung etwas falsch gemacht hätten. „Für mich stellt sich eher die Frage, ob nicht die Versäumnisse als Bürgermeister ein Grund dafür waren, dass es zu diesem Ergebnis gekommen ist. Wenn es nicht so übers Knie gebrochen worden wäre, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.“