Nicht reich, aber sexy
Autor: Martin Schweiger
Knetzgau, Dienstag, 27. Juli 2021
Gemeinderat Trotz der Pandemie kam Knetzgau im vergangenen Jahr auf ein Rekordergebnis bei der Gewerbesteuer. Und die Pro-Kopf-Verschuldung liegt weit unter dem bayerischen Durchschnitt.
„Das Haushaltsjahr 2020 war wieder erfolgreich (…) Wir sind nicht reich, aber sexy“, sagte Bürgermeister Stefan Paulus während der Gemeinderatssitzung am Montag. Mit dem Wörtchen „reich“ will er seine 6700-Seelen-Gemeinde nicht in Verbindung bringen.
Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Bei den Erträgen aus der Gewerbesteuer konnte im Haushaltsjahr 2020 trotz Pandemie ein Rekordergebnis von 3 104 678 Euro erzielt werden – ein Plus gegenüber dem Ansatz von 1,5 Millionen von über 100 Prozent. Zwar entfällt ein Großteil auf Vorauszahlungen. Aber die Zahlen belegen, dass in Knetzgau vor allem der Mittelstand bisher die Krise gut gemeistert hat.
Ebenfalls über dem Ansatz lag wiederum das Ergebnis bei der Einkommensteuerbeteiligung mit einem Plus von rund 277 000 Euro. Im Verwaltungshaushalt 2020 wurde mit einem Überschuss von 1 461 610 Euro gerechnet. Tatsächlich ergab sich ein Plus von 3 762 944 Euro (plus 157 Prozent). Die Rücklage betrug am Jahresende 2020 statt der geplanten 4 661 719 Euro 5 496 129 Euro. Rund 10 000 Euro mussten für sogenannte Negativzinsen aufgebracht werden.
Das Gesamtvolumen des Haushaltsentwurfs für das Jahr 2021 beträgt 19 746 600 Euro. Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 13 673 600 Euro, der Vermögenshaushalt mit 6 073 00 Euro. 683 680 Euro werden vom Verwaltungs- dem Vermögenshaushalt zugeführt. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 354 Euro und liegt damit weit unter dem bayerischen Durchschnitt von 1254 Euro (Stand 13. Dezember 2019). Der Gesamtschuldenstand liegt bei 2 292 038 Euro. Im Haushaltsjahr 2021 ist keine Darlehensaufnahme vorgesehen.
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