Die Energiewende im Landkreis Haßberge und aktuelle politische Entwicklungen standen im Mittelpunkt eines Vortrages von Marco Siller, dem...
Die Energiewende im Landkreis Haßberge und aktuelle politische Entwicklungen standen im Mittelpunkt eines Vortrages von Marco Siller, dem Geschäftsführer der GUT Haßberge, zu dem der Ortsverband Ebern von Bündnis 90/Die Grünen in die Frankenstuben eingeladen hatte.
Siller stellte den Energienutzungsplan als Grundlage für die zukünftige Energieversorgung im Landkreis vor. Die Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien sei auf einem guten Wege, um die geplanten Ziele bis 2030 zu erreichen, während die Wärmeversorgung nach derzeitigem Planungsstand nur zu 38 Prozent durch Erneuerbare Energien abgedeckt würde.
Der Landkreis hat nach dem aktuell gültigen Regionalplan die Möglichkeit, zehn Windkraftanlagen zu genehmigen. Die von der Bundesregierung geplanten gesetzlichen Änderungen mit dem Zwei-Prozent-Ziel hätten im Landkreis Haßberge aktuell keine unmittelbaren Auswirkungen. Der Kreistag hatte im Frühjahr beschlossen, für Teile des Kreises ein Zonierungskonzept in Auftrag zu geben, um bis zu 20 Windkraftanlagen zu ermöglichen.
Insgesamt könnten im Landkreis durch Windkraft im Jahr 2030 bis zu 130 MWh Strom gewonnen werden.
Um die befürchtete Klimakrise mit den Folgeschäden durch technische Anlagen abzumildern, seien Belastungen für Bürger und die Natur zu erwarten. Wie Siller ausführte, wird die Energiewende nicht unsichtbar sein. „Es geht nicht ohne Veränderung“, sagte er. Eberhard Ponader wies auf den Bau von Vertikalwindrädern hin, welche für bestimmte Bereiche sicher gut nutzbar wären.
Mit der Kraft der Sonne
Im Landkreis werden im Jahr 2030 voraussichtlich ca. 1,2 MWh Strom benötigt. Ein großer Teil davon kann durch Photovoltaik (PV) erzeugt werden. Eine volle Ausschöpfung der theoretisch für PV geeigneten Dachflächen würden 0,2 Mio MWh erbringen. Den Hauptanteil mit bis zu über 0,6 Mio MWh könnten Freiflächen-PV-Anlagen erzeugen. Nach dem Energienutzungsplan haben die Kommunen im Landkreis in ihren Standortgutachten ausreichend Flächen für FF-PV ermitteln können, so dass das Planungsziel bis 2030 sogar übererfüllt werden könnte.