Es klappert die Mühle – nicht mehr
Autor: Christiane Tangermann
Ebern, Freitag, 13. August 2021
Nutzung Die Eberner Stadtmühle ist seit 1982 außer Betrieb. Wie geht es mit dem altehrwürdigen Gebäude weiter? Es gibt drei Möglichkeiten.
Es gibt sie noch, die Wassermühle in Ebern am träge dahinfließenden Mühlbach. Rote Geranien schmücken auch in diesem Jahr ihre Fenster. Man gewinnt zunächst fast den Eindruck, als ob das Wasser am Wehr mit den Schlieren darauf sich nicht bewegt. Doch der Schein trügt. Und hört man genau hin, nimmt man die Geräusche vom fließenden Wasser wahr.
Mühlen waren seit jeher für alle landwirtschaftlichen Betriebe von hoher Bedeutung. Der Ortsteil wurde „Mühlviertel“ genannt, obwohl noch andere Handwerke hier ihren Platz fanden. Seit dem 14. Jahrhundert sind Mühlen in Ebern schriftlich belegt, aber es hat sie sicher schon früher gegeben.
Aber was wird aus so einem großen Gebäude ? Die Frage der Weiterbenutzung wurde vom Landesamt für Denkmalpflege vor 30 Jahre insoweit beantwortet, dass es im öffentlichen Interesse sei, die bestehende Mühleneinrichtung, zumal sie noch funktionsfähig ist, zu erhalten.
Geht man davon aus, dass ein Gebäude nur gut erhalten werden kann oder wird, wenn es einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird, so stellt sich die Frage, wie die Zukunft der Mühlen aussehen wird. Einerseits kann man weiterhin auch in Zukunft durch die Turbinen Strom gewinnen. Diese umweltfreundliche Energiegewinnung durch Turbinen entlang von Flüssen wird in vielen Orten Bayerns und insbesondere im Bayerischen Wald heute noch häufig betrieben, allerdings mit der Auflage, dass sogenannte Fischtreppen eingebaut werden.
Anderseits könnte man die großen Mühlengebäude zu Wohnungen umbauen. Das würde eine weitere Versiegelung von Ortsrändern verhindern. So ein Umbau verlangt aber eine enorme Investition und die Mühleneinrichtung müsste an einem anderen Ort erhalten werden.
Es ist andernorts immer wieder gelungen, Mühlen als „begehbares Baudenkmal der ländlichen Gewerbegeschichte“ zu erhalten, aber eine solche Umwidmung verlangt eine solide finanzkräftige Trägerschaft.