Die Jugend geht auf die Straße und fordert: „Hey Boss, ich brauch’ mehr Geld!“
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Schweinfurt, Samstag, 02. November 2024
Kämpferische Stimmung auch und gerade wegen der Hiobsbotschaften aus vielen Betrieben: Rund 450 Auszubildende haben ihrer Forderung nach einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen...
Kämpferische Stimmung auch und gerade wegen der Hiobsbotschaften aus vielen Betrieben: Rund 450 Auszubildende haben ihrer Forderung nach einer überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Nachdruck verliehen.
Beim ersten Jugendwarnstreik der IG Metall in Schweinfurt seit über zehn Jahren zogen die Auszubildenden und Studierenden aus Industriebetrieben wie ZF, Schaeffler, SKF, Bosch Rexroth in zwei Demozügen zur Veranstaltung am Zeughaus.
Alexandra Auer, Jugendsekretärin der IG Metall Schweinfurt , betonte, wie wichtig eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen ist: „Die Lebensumstände heutiger Auszubildender und Studierender haben sich verändert. Viele von ihnen sind auf Nebenjobs angewiesen, um über die Runden zu kommen.“
Das wolle und dürfe man so nicht stehenlassen. „Es braucht jetzt dringend einen Attraktivitäts-Turbo für die Ausbildung. Wir fordern eine faire Vergütung, die den gestiegenen Lebenshaltungskosten gerecht wird und ein eigenständiges Leben ermöglicht.“ Rednerinnen und Redner aus den Betrieben sprachen zu verschiedenen Themen, die die jungen Beschäftigten bewegen. Sie stellten heraus, wie sehr die hohen Kosten für Miete, Lebensmittel, Mobilität gerade junge Menschen belasten. Der Tenor: „Ohne Jugend gibt es keine Zukunft. Wer das sagt, muss diese auch entsprechend zukunftssicher vergüten. Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen.“ Die jungen Beschäftigten zeigten beim Jugendwarnstreik in Schweinfurt zu Hunderten, dass sie bereit sind, für die Forderungen und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
Nach dem laut IG Metall „enttäuschenden Angebot“ der Arbeitgeber in der zweiten Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie gibt es nun Warnstreiks. Die Friedenspflicht endete am 28. Oktober um 24 Uhr.
Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt , betonte: „Die Arbeitgeber müssen sich erheblich bewegen, um mit uns zu einem Tarifergebnis zu kommen, das den Nöten und berechtigten Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird.“
Die IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Vergütungen für die Auszubildenden um 170 Euro.