Das große Lernen für den Einsatz
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Haßfurt, Sonntag, 10. Oktober 2021
Lehrgang Ehe Nachwuchskräfte bei der Feuerwehr tatsächlich zum Brand- oder Notfalleinsatz kommen, müssen sie eine aufwendige Ausbildung absolvieren. Und auch dann stehen noch Prüfungen an.
Langes Nachdenken kann kostbare Zeit kosten und eine falsche Entscheidung im Extremfall lebensgefährliche Situationen forcieren. Handgriffe und Fachwissen, Abläufe und Regularien müssen sitzen bei den Einsatzkräften der Feuerwehr . Gewisse Dinge müsse sitzen, auch wenn die Freiwilligen mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerufen werden oder wenn sie infolge starker Rauchentwicklung sozusagen blind erfolgen müssen. Dies erfordert ein gerüttelt Maß an Lernbereitschaft, immerwährendes Üben und Auffrischen und vor allem eine solide Ausbildung. Wie aufwendig das Lernen ist, schildert Julian Weidinger anhand einer Gruppe von 15 Nachwuchs-Einsatzkräften aus dem Haßfurter Stadtgebiet. Zwei Jahre dauerte ihre Grundausbildung. Unter Corona-bedingt erschwerten Bedingungen erlernten sie die wichtigsten Grundlagen in den Bereichen Brandbekämpfung , Technische Hilfeleistung und Rettung.
Als Standortbestimmung – was kann ich bereits, was muss ich noch lernen und was habe ich verinnerlicht? – dient mitten in der modularen Truppausbildung (MTA) eine Zwischenprüfung , an der sich jüngst auch über 30 Prüflinge umliegender Gemeinden beteiligten.
Corona mischt mit
Beginnend im Januar 2020 war diese MTA für die Haßfurter Feuerwehren laut Ausbilder Weidinger „als die kompakteste aller Zeiten geplant“ und sollte bereits zu den Sommerferien 2020 beendet sein. Dann jedoch kam Corona und die jähe Unterbrechung des Ausbildungsbetriebs im März 2020. Im September, bei niedrigen Inzidenzen und entsprechenden Lockerungen, konnte die Ausbildung wieder aufgenommen werden – um dann Ende Oktober gleich wieder unterbrochen zu werden. Erst im Juli 2021 konnte mit der Ausbildung der verbleibenden Themen begonnen werden. „Mit Lehrgangsbeginn im Januar 2020 und der Zwischenprüfung am 2. Oktober 2021 wurde aus dem kompaktesten Lehrgang aller Zeiten so nun der längste MTA-Lehrgang aller Zeiten“, berichtet Stellvertretender Kommandant Weidinger, der auch Pressewart der Haßfurter Floriansjünger ist. „Die Erschwernisse der Pandemie verlangten Ausbildern wie Teilnehmern ein hohes Maß an Flexibilität ab.“
Ergänzende Schulungen
Trotz aller Widrigkeiten sollten Umfang der Inhalte und Qualität der Ausbildung hochgehalten werden. Im Bereich der Brandbekämpfung beispielsweise lernten die Teilnehmer das Kuppeln von Saugleitungen, die Wasserentnahme aus Ober- und Unterflurhydranten, das richtige Verlegen von Schläuchen und den Umgang mit verschiedensten Löschgeräten. Der Bereich der technischen Hilfeleistung umfasste unter anderem den Umgang mit Handwerkzeugen, dem Beleuchtungssatz und vielen weiteren Geräten. Auch das Absichern einer Einsatzstelle wurde geübt.