"Alle müssen zusammenhelfen"
Autor: Helmut Will
Geroldswind, Mittwoch, 07. April 2021
Die 99-jährige Margareta Fischer aus Geroldswind hat viel erlebt und kann viel erzählen.
Erst einmal ist man überrascht, wenn man eine Frau trifft, von der man weiß, dass sie in einigen Monaten 100 Jahre alt wird. Margareta Fischer aus Geroldswind sitzt in ihrer Küche, und man schätzt sie wesentlich jünger. Sie hat einen wachen Geist und ist eine freundliche und angenehme Gesprächspartnerin, die sich über die gegenwärtige Pandemie äußert und von ihren Erlebnissen aus dem Zweiten Weltkrieg spricht.
Ein Satz von ihr beeindruckt besonders: "Früher, im Krieg, wussten wir, wer unsere Feinde waren, wo sie herkamen, den heutigen Feind, das Virus, sieht man nicht." Deshalb meint die betagte Seniorin : "Beides ist schlimm, früher der Krieg, heute die Pandemie, die nun schon mehr als ein Jahr lang die Welt in Atem hält und unzählige Todesopfer forderte und wohl noch fordern wird." Aus und vorbei ist das ja noch nicht, sagt die Rentnerin , auch wenn sie sich dies von Herzen wünscht.
Margarete Fischer ist eine Frau mit Heimatgefühl. Sie ist am 16. Mai 1921 in Geroldswind geboren worden und hat dort ihre gesamte Kindheit und Jugend zugebracht. Einen Beruf konnte sie nicht erlernen. "Ich sollte von meinen Lehrern aus Berufsschullehrerin werden, aber das scheiterte am Finanziellen, das konnten sich meine Eltern nicht leisten", sagt sie.
Der erste Mann ist gefallen
Ihre Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft ; sie half dort mit und war auch bei einem Bauern im Dorf in Lohn und Brot. "Für etwa ein Jahr habe ich im oberfränkischen Gunzendorf, es gehört zur Gemeinde Buttenheim, mit meinem ersten Mann Hans Först gelebt. Er ist am 28. Februar 1942 in Russland gefallen", erzählt die Seniorin .