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Harmonische Töne im Landtag


Autor: Michael Busch

Herzogenaurach, Dienstag, 23. Sept. 2014

Oktoberfestbesuch  Der Burgstaller Walter Nussel hatte nach München eingeladen. Der Landtagsabgeordnete der CSU zeigte seinen Besuchern das größte Bierfest der Welt, aber auch die Orte, wo die bayerische Politik gemacht wird.
Im Hofbräuzelt wurde dann bis in den Abend gefeiert.  Foto: Michael Busch


von unserem Redaktionsmitglied 
Michael Busch

München — "A weng was andres als die Burgstaller Kerwa is' des scho'." Darin waren sich die Franken im Hofbräu-Zelt einig. "Größer - aber net so g'mitlich." Das tat dem kräftigen Zuprosten aber keinen Abbruch. Und auch dem "Prosit der Gemütlichkeit" der oberbayerischen Band tat die fränkische Aussage keinen Abbruch.
Mit zwei Bussen war man von Herzogenaurach her nach München gereist. Eingeladen hatte Walter Nussel, der die Fahrt organisiert hatte, um einigen Wegbegleitern, Vereinsmitgliedern, Politfreunden und anderen engagierten Menschen aus der Heimat mal zu zeigen, wie in seiner Wahlheimat gefeiert wird. Denn es ist das erste "richtige" Oktoberfest für den CSUler seit seiner Wahl in den Bayerischen Landtag. Im vergangenen Jahr fand die Wahl am 15. September statt, die konstituierende Sitzung war erst nach dem Oktoberfest.

Parlamentarische Musik

"Es ist aber nichts Neues", erklärt Nussel. Auch früher schon hat er immer wieder die Fahrt in die Landeshauptstadt organisiert, um das Oktoberfest zu besuchen. Aber eben nicht nur das weltgrößte Fest dieser Art. "Morgens ging es erst einmal in die Staatskanzlei", berichtete der aus Burgstall kommende Nussel. Um den Tag optimal zu nutzen, ging es bereits um sechs Uhr los.
Wer daran gezweifelt hatte, dass es nötig sei, an einem Montagmorgen so früh aufzustehen, wurde spätestens auf der Autobahn eines Besseren belehrt. Dichter Verkehr, Baustellen und nicht zuletzt Hunderte von Bussen auf dem Weg zum Oktoberfest sorgten dafür, dass die beiden Busse aus Herzogenaurach exakt um 11.30 Uhr an der Staatskanzlei vorfuhren.
Langweilig wurde es in der Kanzlei nicht.Zum einen gab es einen Blick in das berühmte Zirbelzimmer, den Raum, indem angeblich die wichtigsten Entscheidungen für Bayern fallen. Zum anderen führte der Weg in den Landtag. Dort sah man sich im Plenum um, wo normalerweise die Abgeordneten ihre Rededuelle ausfechten und abstimmen.
Unvergesslich wurde die Stunde im Plenum dann durch Klaus Wagner. "Der Quetschen-Klaus hat im Landtag Musik gemacht", schwärmten die Mitreisenden - unter anderem Willi Mehler und Jürgen Hoffmann.
"Das war ein Traum, dass ich dort mal spielen konnte - auf dem Seehoferplatz!" Nussel ergänzte: "Nicht ganz - es war am Rednerpult, neben dem Platz des Ministerpräsidenten."
Es war die ideale Einstimmung auf das Oktoberfest. Vom Balkon aus beobachtete die illustre Truppe das Geschehen in dem Zelt. "Gut zehn Euro für die Maß, das wäre auch nichts für die fränkischen Ortskerwas", monierten die Besucher. Geschmeckt hat es trotzdem. Und Walter Nussel kann sich sicher sein, dass er im nächsten Jahr eine Wiederholung starten muss.