Hangrutsch im Hornschuchquartier
Autor: Andreas Oswald
Forchheim, Mittwoch, 14. November 2018
Während des Baus der Wohnanlage an der Bayreuther Straße ist der Untergrund in Bewegung gekommen. Dadurch sind Risse im Anbau des Seniorenzentrums Jörg-Creutzer entstanden. Der Wintergarten musste gesperrt werden.
Andreas Oswald Mitte Oktober erst ist Richtfest gefeiert worden in der Eigentums-Wohnanlage Hornschuch-Quartier, an der Bayreuther Straße 125, gegenüber der früheren Spinnerei. Doch das Glück, das die Scherben des vom Gerüst geworfenen Weinglases bringen sollte, war der Schultheiss Wohnbau AG in der bis dahin halbjährigen Bauphase nicht immer hold: Denn in Folge der Aushub- und Verbauarbeiten ist es zu Bodenbewegungen gekommen, die das oberhalb des Areals gelegene Jörg-Creutzer-Seniorenzentrum der Diakonie Bamberg-Forchheim in Mitleidenschaft gezogen haben.
Rissbildung im Wintergarten
Risse haben sich gebildet in dem vor cirka fünf Jahren eingeweihte Anbau des Seniorenwohnheimes. Der sogenannte "Wintergarten" wurde konzipiert, um mehr Fläche für Menschen zu schaffen, die beispielsweise auf Rollatoren angewiesen sind. Mitte September habe sich die Diakonie vorsichtshalber entschlossen, den Wintergarten zu sperren, bestätigt Vorstandsvorsitzender Dr. Norbert Kern auf Nachfrage unserer Zeitung: "Uns war es wichtig, dass Sicherheit vor Raumnutzung geht."
Lettenschicht kam in Bewegung
Bei der Hangbebauung des Hornschuch-Quartiers bestehe der geologische Untergrund aus einer Letten-Schicht, erklärt der Diakonie-Chef.
Dies habe beim Ausbaggern der Baugrube dazu geführt, dass oberhalb der Bayreuther Straße eine Hangbewegung eingesetzt habe. Infolgedessen sei es zu den Rissbildungen im Seniorenzentrum gekommen.
Im Auftrag der Diakonie und des Bauunternehmens Schultheiss sei durch Gutachter mittlerweile eine Schadenserhebung erstellt worden. Außerdem sei ein Sensor in den Boden eingebracht worden, der jede Hangbewegung registriert.
Der Untergrund ist jetzt stabil
In der letzten Woche habe eine Auswertung der Aufzeichnungen des Sensors ergeben, dass der Untergrund jetzt stabil sei, betont Vorstandsvorsitzender Norbert Kern. Es komme zu keinen Erdbewegungen mehr, weil die ursprüngliche Baugrube mittlerweile mit dem Baukörper ausgefüllt sei.