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Hallensanierung deutlich teurer als geplant


Autor: Thomas Schöbel

Röttenbach, Mittwoch, 24. Juli 2019

Die Sanierung der Schulturnhalle in Röttenbach ist auf einem guten Weg und der Bezug erster Geräteräume sollte Ende August möglich sein, berichtete Planer Harald Fuchs am Dienstagabend im Gemeinderat....


Die Sanierung der Schulturnhalle in Röttenbach ist auf einem guten Weg und der Bezug erster Geräteräume sollte Ende August möglich sein, berichtete Planer Harald Fuchs am Dienstagabend im Gemeinderat. Die Arbeiten an Beleuchtung und Sanitäranlagen im Umkleidebereich seien abgeschlossen. Derzeit werden in der Halle die Prallwand montiert und Aufbauten für die Zuschauertribüne vorgenommen. Auch die Montagearbeiten am Aufzug hätten bereits begonnen. "Weniger erfreulich ist aber leider die Entwicklung der Kosten", musste Fuchs zugeben.

Dies habe mehrere Gründe. Erstens liegen die endgültigen Vergabekosten um zehn bis zwölf Prozent höher als in der ursprünglichen Kalkulation, teils wegen konjunktureller Preissteigerungen, teils wegen veränderter rechtlicher Vorgaben. Zweitens seien die Kosten für die Außenanlagen deutlich höher als veranschlagt. Bei der Planung seien nur die förderfähigen Teile, nämlich der barrierefreie Zugang zur Halle, angegeben worden. Es seien aber weitere Arbeiten an der Außenanlage notwendig wie Stützmaßnahmen zu Nachbargrundstücken, zusätzliche Pflasterarbeiten und Geländeauffüllungen.

Unschöne "Überraschungen"

Alles in allem kommen hier Mehrkosten von rund 70 000 Euro zusammen. Gemeinderat Horst Bittel (SPD) kritisierte, dass diese möglichen Kosten in der Planung nicht ausgewiesen wurden. Dennoch stimmte der Gemeinderat einstimmig für die Vergabe der Außenarbeiten über insgesamt 112 560 Euro. Zudem wurden Aufträge für die so genannte "Schnitzelgrube" und die Tontechnik vergeben.

Der dritte kostensteigernde Faktor waren laut Fuchs während der Bauarbeiten aufgetretene "Überraschungen". Er begründete dies hauptsächlich mit dem Alter des Baus, insbesondere auch im Übergang zum Schulhaus, das teilweise aus den 1950er Jahren stamme. So wurden viele Versorgungsleitungen völlig neu geplant und zahlreiche statische Nachsicherungen notwendig. Auch längere Gerüststandzeiten verursachten höhere Kosten. Letztendlich kamen so 140 000 Euro zusammen. In Summe muss die Gemeinde, Stand heute, 640 000 Euro mehr für die Sanierung berappen. Die geschätzten Gesamkosten inklusive eines noch eingefügten Puffers beziffert Fuchs auf 3,8 Millionen Euro. 1,3 Millionen davon sind durch Fördergelder abgedeckt. Das Zuschussprogramm der Staatsregierung ist jedoch so gefragt, dass Röttenbach in diesem Jahr nur 600 000 Euro überwiesen bekommt. "Hier müssen wir leider in Vorfinanzierung gehen", bedauerte Bürgermeister Ludwig Wahl (FW). ts