Bezüglich der Pläne, eine Multifunktionshalle für 10 000 Menschen in Bamberg zu bauen, nimmt auch die Stadtratsfraktion der Grün-Alternativen Liste (GAL) St...
Bezüglich der Pläne, eine Multifunktionshalle für 10 000 Menschen in
Bamberg zu bauen, nimmt auch die Stadtratsfraktion der Grün-Alternativen Liste (GAL) Stellung und fordert die Beantwortung einer Reihe von ihrer Meinung nach ungeklärten Fragen.
Eine abschließende Haltung zu dem Projekt könne derzeit nicht bestehen, weil entscheidende Fragen (noch) nicht beantwortet seien, teilt die GAL zu dem Thema mit.
Im Unterschied zu den bisherigen im Hören-Sagen-Bereich gehandelten Plänen sei aktuell eine Beteiligung der Stadt Bamberg an Bau und Betrieb der Halle nicht vorgesehen - dies sei positiv zu bewerten, so die Grünen. Erwartet werde jedoch eine Anschubfinanzierung - dazu fragt die GAL: In welcher Höhe und welche Leistungen genau sollen damit finanziert werden? Und: Was genau verbirgt sich mit der Koordinationsrolle, welche die Stadt nach den Plänen von Michael Stoschek übernehmen soll, welche Verantwortlichkeit steckt darin?
Weiter fragen die Grünen: Was wird aus der bestehenden Halle (jetzige Brose-Arena an der Forchheimer Straße)? Für das Gebäude stehen zwar in naher Zukunft umfangreiche Sanierungsarbeiten an, aber es ist aktuell nutzbar. Soll es abgerissen werden, wie wäre die Öko-Bilanz dafür?
Einschlägige Erfahrungen
Die Stadt habe mit der bestehenden Halle bereits einschlägige Erfahrungen gemacht, berichtet die GAL in ihrer Pressemitteilung und erinnert an 2010 mit der Insolvenz der Betreiber und der Rettung durch die Stadt. "Was passiert, wenn diese Halle ihr Ziel, auf dem Niveau von Großstädten wie München zu agieren, nicht erreicht und ebenfalls von der Pleite bedroht wird?" Wenn die inzwischen von einer Stadttochter betriebene Halle beseitigt wird, wie sollen sich die darin investierten Gelder (rund 4,5 Millionen Euro von der Stadt beziehungsweise ihren Töchtern) refinanzieren? Die GAL weist darauf hin, dass erst vor vier Jahren die Stadt Bamberg massiv in diese Halle investiert und zahlreiche Wünsche von Michael Stoschek erfüllt habe.
Ist es städtebauliches Ziel für Bamberg und die Region, eine Halle mit 10 000 Plätzen zu haben? Welche Folgen hat das für die Stadt, für die Region und insbesondere für die anwohnenden Menschen? Verkehr? Lärm? Wird erwartet, dass die hier vermutlich anfallenden Investitionen von der Stadt finanziert werden? Darüber hinaus wurden laut GAL alle städtischen Ausgaben für die Brose Baskets Bamberg bisher mit dem direkten Imagegewinn für die Stadt begründet. Wo bleibt dieser, wenn Bamberg nicht einmal mehr im Namen vorkommt? Und im Falle eines Neubaus: Kann der Investor mit dem Entzug der Basketballspiele drohen und damit alle Wünsche durchsetzen, sprich jedes Baurecht nach seinen Wünschen von der Stadt erzwingen? Die GAL will all diese Fragen und weitere Unsicherheiten geklärt haben. "Die GAL wird genau hinsehen und für Transparenz darüber sorgen, welche Verbindlichkeiten die Stadt gegebenenfalls eingeht und welche Folgen das Projekt haben könnte", heißt es in dem Schreiben.
red