Druckartikel: Haben Sie auch Schmerzen?

Haben Sie auch Schmerzen?


Autor: Paul Ziegler

Bad Kissingen, Dienstag, 31. Mai 2016

Zum "Aktionstag gegen den Schmerz" beantworten drei Ärzte die Fragen unserer Leser am Dienstag, 7. Juni, von 15 bis 17 Uhr.


Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Zahnschmerzen - die Liste ließe sich noch ein ganzes Stück weiterführen. Viele Menschen werden von Schmerzen geplagt. Sie sind eigentlich ein Symptom dafür, dass irgendetwas im Körper nicht stimmt, aber Schmerzen können auch für sich zu einer Krankheit werden Es gibt sogar einen bundesweit agierenden Verein, der sich dem Thema Schmerz widmet: die Deutsche Schmerzgesellschaft.
"Wir wollen erreichen, dass das Gesundheitssystem für die Schmerzpatienten da ist, oftmals läuft es derzeit leider umgekehrt," so Prof. Dr. med. Michael Schäfer, Präsident der Deutschen Schmerzgesellschaft. "Gerade im Bereich Schmerz haben wir es bei vielen Millionen Menschen mit einer starken Unter- und Fehlversorgung zu tun. Zwar hat die Gesundheitspolitik, beispielsweise mit der Resolution der jüngsten 88. Gesundheitsministerkonferenz der Länder, wesentliche Signale gesetzt, doch insgesamt bleibt viel zu tun", so der Schmerzexperte. Eine Tatsache, die in Bad Kissingen erkannt ist. Hier im St.-Elisabeth-Krankenhaus hat Dr. Maximiliane Deckart im September 2015 begonnen, ein Schmerzzentrum aufzubauen. Anfangs dachte sie, sie hätte Zeit, die neue Abteilung langsam aufzubauen. Hatte sie nicht. Recht schnell war die Nachfrage von Patienten größer, als die Möglichkeiten der Behandlung. So gab es im März dieses Jahres eine Warteliste für potenzielle Patienten bis Juni (siehe Ausgabe vom 22. März 2016).
Laut Schätzungen leiden alleine in Deutschland etwa fünf bis acht Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Die multimodale Schmerzbehandlung, wie sie in Bad Kissingen von Dr. Deckart praktiziert wird, ist eine ganzheitliche stationäre Therapie, die nicht nur die körperlichen Beeinträchtigungen, sondern auch die damit oft einhergehenden psychischen Auswirkungen von Schmerzen einbezieht. Denn der Schmerz bekommt im Krankheitsverlauf oft viele Gesichter.


Ein vielschichtiger Ansatz

Dauerhafter Schmerz verändert die betroffenen Patienten. Sie nehmen weniger an Alltags- und Freizeitaktivitäten teil, ziehen sich im Alltag immer mehr zurück und meiden soziale Kontakte. Genau hier setzt das Konzept dieser Schmerztherapie an. "Neben Dr. Deckart besteht das Behandlungsteam am Eli in Bad Kissingen aus Psychologen, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Pflegekräften und weiteren Berufsgruppen, die bei der Therapie Hand in Hand zusammenarbeiten", sagt Ingo Mack, der Pressesprecher der Klinik. Ziel sei es, dass die Betroffenen den schmerzbedingt eingeschränkten Lebensraum erweitern, zu mehr Lebensqualität kommen.
Was man bei Schmerzen tun kann, auf diese Fragen können unsere Experten am kommenden Dienstag Antworten geben.