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Gruppenräume für Kita gesucht


Autor: Josef Hofbauer

Ebermannstadt, Freitag, 12. April 2019

Die steigende Zahl an Kindern stellt den Stadtrat Ebermannstadt vor eine Herausforderung. Auf die Schnelle müssen zwei neue Gruppen für je zwölf Kinder geschaffen werden.
Eltern suchen nach einem Platz in einer Kindertagesstätte. Das Zwergenland könnte sechs Kinder mehr aufnehmen. Foto: Hofbauer


Josef Hofbauer Raummodule könnten das akute Platzproblem lösen, das es derzeit in den Ebermannstadter Kindertagesstätten gibt. Um die größte Not zu lindern, soll es Gespräche mit der Kindergarten-Fachaufsicht am Landratsamt geben, ob im "Zwergenland Fränkische Schweiz" vorübergehend mehr Kinder aufgenommen werden dürfen. Doch mehr als sechs Plätze können hier nicht geschaffen werden.

Bei einer Begehung am 26. April mit Vertretern die Kindergarten-Fachaufsicht sollen verschiedene Räumlichkeiten in Augenschein genommen werden, die als mögliche Gruppenräume in Frage kommen. Unter anderem soll die Nutzung eines Raumes im Untergeschoss des "Zwergenlandes" geprüft werden.

Sollte dies nicht möglich sein, regte die Verwaltung die Anmietung von Raum-Modulen an, um den Engpass bei der Kinderbetreuung zu überbrücken. Die Anzahl der Kinder ist nämlich in den vergangenen drei Jahren um 14 Prozent gestiegen. Diesen Zuwachs sehen die Stadträte mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits unterstreiche die höhere Zahl an Kindern für den Standort Ebermannstadt als familienfreundliche Kommune. Andererseits ergebe sich darauf aber auch die Verpflichtung, Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Derzeit gibt es für 14 Ebermannstadter Kinder und drei Jahre keine Betreuungsmöglichkeit. Es besteht somit dringender Handlungsbedarf.

Mobile Mietgebäude

Im Gespräch sind deshalb "mobile Mietgebäude" mit komplett und individuell ausgestatteten Gruppen- und Sporträumen, Küche, kindgerechten Sanitärräumen sowie Aufenthalts-, Abstell- und Büroräumen für die Erzieherinnen. Die Installation von Wickeltischen und Toiletten sei problemlos möglich. Die Räume seien schadstoffgeprüft und somit gesundheitlich unbedenklich.

Die mit Kunststofffenstern ausgestatteten Einheiten seien serienmäßig sechs Meter lang und drei Meter breit und wärmegedämmt. Sie könnten zu Fertigteilgebäuden zusammengesetzt werden. Notwendig sei ein Stromanschluss, sowie ein Anschluss an die Wasserversorgung und die Kanalisation.

Ein Vorteil dieser Module: Sie können mit bestehenden Kindergärten verbunden werden. Aufgestellt werden könnten die Fertigteil-Räume beispielsweise beim Familienzentrum. Dazu müsse allerdings der eine oder andere Parkplatz geopfert werden. Der ebenfalls vorgeschlagene Grünstreifen zwischen Feuersteinstraße und der ehemaligen Schreinerei sei allerdings keine gute Idee, fand Stadtrat Ludwig Brütting (FW), denn hier würde die Feuerwehr-Zufahrt beeinträchtigt.

Sinnvoll sei jedoch - aus Sicht der Verwaltung -, dass eine Modul-Lösung an das "Zwergenland" gekoppelt werde. Hier ergebe sich nämlich die glückliche Situation, dass der Betreiber auch das notwendige Personal für die neu einzurichtenden Gruppen stellen könnte.

Träger muss planen

Durch die Rückkehr von Erzieherinnen, die sich derzeit im Mutterschafts-Urlaub befänden, sei ein nahtloser Übergang und eine optimale Betreuung der Kinder gewährleistet. "Aber der Träger muss planen können", regte Andreas Kirchner, Leiter des Bürgermeister-Amtes an. Die Kosten der Modul-Lösung bezifferte Herbert Bloß vom Bauamt bei einer Monatsmiete von 1300 Euro pro Fertiggebäude auf jährlich rund 30 000 Euro. Hinzu kämen rund 35 000 Euro, die für Anschlüsse und die Aufstellung einkalkuliert werden müssten.

Alle Alternativen prüfen

Möglicherweise sogar für mehrere Jahre, denn im Herbst soll mit der Sanierung des Kindergartens St. Marien begonnen werden. Dann müssen für vier Kindergartengruppen Ausweichräume gefunden werden. Fest steht bislang nur, dass zwei dieser Gruppen in das (sanierte) Gebäude des Geistlichen Rat Ziegler'schen Kindergartens umziehen können. Wo die anderen beiden Gruppen untergebracht werden können, ist bislang noch offen. Aus diesem Grund regte Stadtrat Bernhard Hübschmann (NLE) den Kauf von Bau-Modulen an.

Hier regte Dritter Bürgermeister Rainer Schmeußer (CSU) an, dass auch das alte Feuerwehrhaus auf eine Nutzung als Kinderbetreuungsstätte hin überprüft wird. Neben den zwei Gruppen á zwölf Kinder unter drei Jahren, die umgehend geschaffen werden sollen, muss ab Herbst eine Unterkunft für die beiden Gruppen des Kindergartens St.Marien, die nicht im Ziegler'schen Kindergarten untergebracht werden können, gefunden werden.