Grundzentrum: Baiersdorf formuliert seine Bedürfnisse
Autor: Pauline Lindner
Baiersdorf, Dienstag, 15. Oktober 2019
Im Regionalplan Nürnberg ist Baiersdorf nun als Grundzentrum eingestuft. Das bedeutet, dass ein "umfassendes Angebot an zentralörtlichen Einrichtungen der Grundversorgung für die Einwohner des Nahbere...
Im Regionalplan Nürnberg ist Baiersdorf nun als Grundzentrum eingestuft. Das bedeutet, dass ein "umfassendes Angebot an zentralörtlichen Einrichtungen der Grundversorgung für die Einwohner des Nahbereichs dauerhaft vorgehalten" werden soll. Der Bauausschuss des Stadtrats nahm das zur Kenntnis und knüpfte daran die Forderung nach einem durchgängigen 20-Minuten-Takt der S-Bahnlinie S1 bis Forchheim und nach massivem Ausbau der vorhandenen Lärmschutzeinrichtungen entlang der Bahnstrecke.
Auf dieser werden, so Bürgermeister Andreas Galster (CSU), nach dem Ausbau 90 000 Züge verkehren. "Das ist doppelt so viel Verkehr wie auf der Ausbaustrecke Würzburg-Fulda", erläuterte er. "Jetzt ist der Punkt, unsere berechtigten Bedürfnisse zu formulieren", griff Julia Seidel den Faden auf. Auch Dorothea Neubauer (CSU) forderte: "Wir müssen nun Druck ausüben."
Zu einem Grundzentrum gehört auch eine gute Verkehrsanbindung ans Oberzentrum Erlangen. Neben der S-Bahn gibt es deshalb die Buslinie 252, die Baiersdorf über Igelsdorf anfährt. Schon vor einigen Jahren machte sich die Stadt dafür stark, diese Linie nach dem Halt auf der Ostseite des Bahnhofs über die Bürgermeister-Fischer-Straße zum Stadtsüden zu führen.
Von dort sollte sie in Nordsüd-Richtung die Erlanger-, Haupt- und die Forchheimer Straße durchfahren und auf dem Rückweg über die Jahnstraße erneut zum Bahnhof führen. Damals wurde dass abgelehnt, weil durch den Schwenk nach Süden der Fahrplantakt nicht eingehalten werden könne.
Zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass der vorgesehene Takt wegen der Verkehrsdichte im Erlanger Stadtgebiet sowieso nicht zu halten war. "Es gab Verspätungen ohne Ende", beklagten mehrere Ratsmitglieder. Deshalb möchte die Stadt nach der Fertigstellung der Hauptstraße die alte Wegeführung wieder aufgegriffen sehen, da zwar ein Stundentakt, aber nicht minutengenau möglich ist.
Galster stellte als erste Haltestelle im Stadtsüden den Bereich bei der Esso-Tankstelle in den Raum, eine zweite würde dann auf Höhe des früheren Gasthauses "Grüner Baum" folgen. Bei der Rückfahrt sollte es einen weiteren Halt auf Höhe des Integrationscafés geben. Die erste Haltestelle sollte vor allem der Anbindung der Straßenzüge in der Point dienen.
Diesen Gedanken erweiterte Alois Ritter (CSU): Nach der Regel, dass eine Haltestelle einen Einzugsbereich von rund 300 Metern habe, sollte der Bus 252 nach diesem Haltepunkt einen Schwenk über die Mörike- und die Rückertstraße machen und über die Schmalzgasse wieder die Altstadt erreichen.