Druckartikel: Grundschule damals und heute

Grundschule damals und heute


Autor: Helmut Will

Untermerzbach, Sonntag, 12. Juni 2016

Die Grundschule Untermerzbach feiert ihr 50-jähriges Bestehen. In einer Festschrift wird das Schulleben von 1966 bis in die Gegenwart dargestellt. Kein Geburtstag ohne Party: Die steigt am 18. Juni.
Der Eingangsbereich der Grundschule Untermerzbach.


Die Grundschule in Untermerzbach "fiebert" ihrem 50-jährigen Bestehen entgegen. In einer aufwendig gestalteten Festzeitschrift ist das Schulleben von 1966 bis in die Gegenwart dargestellt. Gefeiert wird am Samstag, 18. Juni: ein halbes Jahrhundert Schule in Untermerzbach.
Volks-, Haupt-, Grund-, Verbands-, und nun wieder Grundschule, waren Namen für das in den letzten Jahren mit hohem Aufwand energetisch sanierte Schulgebäude in der Itzgrundgemeinde Untermerzbach. "Lernen auf dem Weg zur Mitte miteinander und voneinander." Dieser Leitspruch beinhalte das Konzept des jahrgangsübergreifenden, gemeinsamen und gegenseitig verantwortlichen Lernens, sagte Gerlinde Megges, Schulleiterin in Untermerzbach. 1966 wurde das heutige und damals neue Schulgebäude eingeweiht. Deshalb gab es einen Festzug von der ehemaligen alten zur jetzigen neuen Schule. Einen solchen gibt es auch zum 50. Jubiläum am 18. Juni, Ausgangspunkt desselben ist diesmal das Rathaus.
Die Baugrube für die derzeitige Schule wurde am 17. Mai 1965 ausgehoben. Die Menschen waren gespannt, was aus "diesem Loch" im Baugebiet Erkel entstehen würde. Damals wurde geschrieben, dass "die Arbeiten zum Bau der neuen, idyllisch gelegenen Verbandschule Untermerzbach", begonnen hätten. Die Schulstraße musste entsprechend gebaut werden, um "die Last kommender Jahrzehnte" tragen zu können. Leider, so ist in der Chronik zu finden, war damit die "schöne Schlittenpiste" in der einstigen Valentinsgasse, zerstört. So gesehen wurde diese - von Dorfkindern gerne genutzt - ihrer neuen Schule "geopfert".


Herausgehobene Stellung

Die Bauarbeiten begannen und schon bald waren die Konturen der Schule in ihrer heutigen Form erkennbar. Der einstöckige hell verputzte Bau mit seinen großen lichten Fenstern dürfte ohne Zweifel zu den repräsentativsten Schulneubauten des Landkreises Ebern gehören, war man sich damals sicher. Das Gebäude "thronte" in "herausgehobener Stellung" über Untermerzbach, was damit "ein Haus des Unterrichts" erhielt, wie bei der Einweihungsfeier am 10. Dezember 1966 in der Tageszeitung zu lesen war und es müsse eine Freude sein in einer solchen Schule lernen zu dürfen.
Damals startete man mit drei Klassen gemischter Jahrgänge und mit 108 Schülerinnen und Schülern. Eine Zahl, von der man heute weit entfernt ist. Im Schuljahr 1969/70 gab es eine Landschulreform mit 380 Kindern in dann schon elf Klassen an verschiedenen Schulorten, nur drei waren noch gemischt. Das war die höchste Schülerzahl in den 50 Jahren. Diese Zahl kam durch Schülerinnen und Schülern aus den Gemeinden Untermerzbach, Memmelsdorf und Mürsbach zusammen. Dem Schulverband Untermerzbach gehörten 1969 Untermerzbach, Obermerzbach, Wüstenwelsberg, Recheldorf, Gereuth, Memmelsdorf, Hemmendorf, Gleusdorf, Mürsbach und Buch an. Dieser Schulverband "überlebte nur acht Jahre."
Im Zuge der Gebietsreform wurden die Volksschulen Untermerzbach, Ebern und Rattelsdorf neu gegliedert. Infolge dessen bewegten sich die Schülerzahlen dann zwischen 45 und 101 Schülern. Größere Umbauten fanden nicht statt, Erhaltungsmaßnahmen wurden wenn nötig vorgenommen.
Richtig erstrahlte die Schule nach einer zeitraubenden Generalsanierung in den Jahren 2011 bis 2013. Das war für die Gemeinde Untermerzbach ein "finanzieller Gewaltakt", aber es wurde in die Zukunft, in die Bildung, investiert, was Bürgermeister Helmut Dietz in Bauausschuss- und Gemeinderatssitzungen immer wieder betonte. Die aktuellen Geburtenzahlen aus den Jahren 2015/16 weisen darauf hin, dass das eine richtige Entscheidung war, ist man in Schule und Gemeinde optimistisch. Im Jahr 2013 wurde nach der Sanierung die Einweihung der Schule "im neuen Kleid" gefeiert. Rund 1,4 Millionen Euro betrugen die Gesamtkosten der Generalsanierung, 70 Prozent davon musste die Gemeinde schultern. Die Grundschule Untermerzbach scheint damit gesichert zu sein, hofft man allerorts. "Ich wünsche, dass unsere Schule für viele Generationen im Ort erhalten bleibt", sagt Schulleiterin Gerlinde Megges. Carola Weiß-Schilling,Vorsitzende des Elternbeirates, sagte: "Die kleine Grundschule Untermerzbach mit derzeit 49 Schülern ermöglicht den Erstklässlern, viele davon ,Aufsteiger' aus dem Kindergarten Memmelsdorf, eine Aufnahme in den Schulbetrieb in sehr freundlichem, fast familiären Ambiente."