Grundschüler lernen spielend
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Freitag, 28. November 2014
Projekt Köpfchen, Geschicklichkeit und strategisches Denken können Haßfurter Schüler jetzt anhand von 20 Brettspielen lernen. Mithilfe des natürlichen Spieltriebs soll das Lernen in der Grundschule angeregt werden.
von unserer Mitarbeiterin Sabine Weinbeer
Haßfurt — "Spielend lernen", das funktioniert mit den richtigen Spielen ganz hervorragend. Das erleben jetzt auch die Haßfurter Grundschüler, denn sie haben gewonnen: für jedes Schulhaus 20 Brettspiele, bei denen es um Köpfchen, Geschicklichkeit und strategisches Denken geht. Die Lehrerinnen Dorothee Albert und Christiane Bätz haben sich beim Projekt "Spielen macht Schule" beworben und für ihre Schüler gewonnen. "Dass wir das Paket dann für jedes unserer drei Schulhäuser bekommen haben, war eine sehr positive Überraschung", erzählte Schulleiterin Gisela Schott bei einem Besuch im Spielzimmer der Schule im Nassachtal.
"Wie Weihnachten" sei es für sie und ihre Mitarbeiterinnen gewesen, als der Postbote über zwei Wochen hinweg immer wieder Pakete mit Spielen lieferte.
Die Lehrkräfte konnten zuvor aus einer Liste von Spielen auswählen. Diese wurden im Vorfeld vom Transfer-Zentrum für Neurowissenschaften und Lernen auf ihren pädagogischen Wert geprüft und bewertet.
Mit der Einrichtung von Spielzimmern soll der natürliche Spieltrieb gefördert werden - und ein Blick hinein bestätigt, wie gut das funktioniert. Spielen regt wichtige Lernprozesse an, die auf die Anforderungen in Schule und Alltag vorbereiten. Das Projekt, das neben dem Transfer-Zentrum auch vom Verein "Mehr Zeit für Kinder" getragen wird, hat schon fast 1200 Schulen in Deutschland mit Spielen ausgestattet.
"Da werden Inhalte transportiert, die im Unterricht wesentlich schwieriger vermittelt werden können", erklärte Dorothee Albert. Im Schulhaus Sylbach bereichert das Spielzimmer vor allem die Gestaltung des Ganztagsunterrichts.
Am Dürerweg wird es der Platznot gehorchend wohl einen Spiele-Schrank in der Aula geben.
Momentan läuft noch die Probephase, denn auch die Lehrkräfte mussten sich mit einigen der Spiele erst vertraut machen. Inzwischen haben sie die Spiele mit ihren Klassen ausprobiert, Partnerklassenaktionen folgen - auch die Eltern werden einbezogen, damit die Faszination des Brettspiels auch in den Familien wieder mehr Fuß fasst.