Grub soll grüner werden
Autor: Lothar Weidner
Grub am Forst, Dienstag, 27. Oktober 2020
Die Gemeinde will kommunale Flächen ökologischer gestalten.
Frank Reißenweber kümmert sich am Landratsamt Coburg um den Arten- und Biotopschutz. Mithilfe seiner Expertise verspricht sich auch die Gemeinde Grub am Forst ein zukunftsweisendes Konzept für mehr Ökologie und Umweltschutz. In der jüngsten Gemeinderatssitzung machte Reißenweber den Räten ein "Ökokonzept" für die Gemeinde schmackhaft.
Motto: Mahd statt Mulchen
Die Grundlage dafür, erklärte Reißenweber, sei das Naturschutzgesetz des Freistaats Bayern, das auch auf gemeindeeigene Flächen anzuwenden sei, wobei diese Vorbild für weitere, private Flächen sein sollen. Der Referent stellte fest: "Grundstücke sollen im Sinne und nach den Grundsätzen der Landschaftspflege bewirtschaftet werden." Und da gibt es einige in der Gemeinde. Neben den vielen kleineren Flächen der Kommune wurden explizit das Füllbachtal, der Grüber Stein, der Brunngraben mit Brunnleite, die Schnorrenleite und die Kiefern bei Rohrbach aufgeführt.
Reißenweber empfahl, die Mahd nicht vor Mitte Juni vorzunehmen und auf Dünung und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verzichten. "Mahd statt Mulchen" war seine Aussage. Auch innerörtlich könnten Grünflächen gepflegt werden, wobei den "Schotterwüsten" eine Absage erteilt wurde. Reißenweber wünschte sich zudem einen Ansprechpartner in der Gemeinde. Bürgermeister Jürgen Wittmann (GfG) konnte einen Bauhofmitarbeiter benennen. Zunächst war kein Gemeinderatsbeschluss über die Annahme des Ökokonzeptes und deren Gestaltungsmöglichkeiten vorgesehen, jedoch Gemeinderat Dieter Pillmann (GfG) forderte ausdrücklich einen. So wurde einstimmig schließlich beschlossen, die Gemeindeverwaltung soll einen Maßnahmenkatalog erstellen und das Konzept in Verbindung mit dem Bauausschuss in die Tat umsetzen. Kerstin Weigerstorfer von GfG legt aus beruflichen Gründen ihr Amt als Gemeinderätin nieder. Leo Wiedenmann ist der Nachrücker, der vom Bürgermeister vereidigt wurde. Ebenso vereidigt wurde Torsten Spickmann als der Ortssprecher von Roth am Forst.
Ellenlang vorgestellt und diskutiert wurde die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes, wobei es insbesondere um Neuausweisung von Wohnbauflächen ging. Das Ingenieurbüro IVS schlug eine Prioritätenliste vor, die unter anderem die Gebiete "Zur Docke", "Östlich der Docke", "Südlich am Renner", "Am Sportplatz" und "Nördlich Rohrbacher Straße" beinhaltet. Das Gremium stimmte der Prioritätenliste zu. Zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Untere Au" und zur Änderung des dazugehörigen Flächennutzungsplanes wurden die eingegangenen Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange gewürdigt und außerdem die öffentliche Auslegung beschlossen.