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Größeres Baugebiet


Autor: Franz Galster

Wiesenthau, Freitag, 08. April 2016

Die Erschließung der einen Hektar großen Dorfäcker bei Schlaifhausen kommt zunächst auf 400 000 Euro. Um die Umlagekosten zu senken, denkt Wiesenthau jetzt über eine Vergrößerung nach.


Der Name Dorfäcker beschäftigt seit Jahren den Gemeinderat von Wiesenthau. Dieses Mal stand die weitere Erschließung des Gewerbegebietes bei Schlaifhausen an der Kreisstraße FO 14 auf der Tagesordnung. Es handelt sich dabei um ein Gebiet von etwas mehr als einem Hektar. Rund ein Viertel ist von einem Schreinereibetrieb belegt, aber abwassermäßig noch nicht erschlossen. Der Rest ist noch komplett zu erschließen. Ein weiteres Grundstück ist bereits verkauft. Gut 5000 Quadratmeter besitzt noch die Kommune.


Lange Abbiegespur

Max Brust vom Ingenieurbüro Weyrauther zeigte jetzt vor dem Gemeinderat die weiteren Maßnahmen zur Erschließung auf, deren Kosten sich auf über 400 000 Euro summieren. So verlangt der Landkreis eine rund 150 Meter lange Abbiegespur auf der angrenzenden FO 14 für die Zufahrt (180 000 Euro). Der Aufbau der Erschließungsstraße muss optimiert werden, da die vorhandene Frostschutzschicht im Unterbau nicht ausreichend ist (80 000 Euro). Für Oberflächenkanal und Schmutzwasserkanal sind rund 50 000 Euro fällig. Ein möglicher Wendehammer käme auf rund 70 000 Euro. Dazu kommt noch ein Wasserhydrant mit 10 000 Euro.
In Anbetracht der relativ kleinen Fläche entstünden damit Umlagekosten, die das Gelände für Investoren wohl unattraktiv machen. Eine Möglichkeit der Kostensenkung wäre die Vergrößerung des Gewerbegebietes im Umfeld. Generell wollen die Gemeindevertreter jetzt die Fakten genauer analysieren, bevor sie das Thema weiter behandeln.
Klare Positionen vertritt das Gremium hinsichtlich des weiteren Vorgehens in Sachen Bundesverkehrswegeplan. Die Ostspange steht nicht im vordringlichen Bedarf, bis 2. Mai können noch Stellungnahmen abgegeben werden. Die Argumente seien nicht neu, bestärkten aber die Haltung des Gremiums, das Projekt abzulehnen. Gemeinderat Weisel verwies nochmals auf den starken Eingriff in die Landschaft, den Verlust der Ackerflächen und die Verlagerung des Verkehrs, der nicht weniger werde. Möglichen Alternativlösungen aus der Runde begegnete Gemeinderat Karl Krolopper mit dem Hinweis, hier gelte es nur, das Projekt zu kommentieren und abzuwehren.


Notwendigkeit bezweifelt

Zweiter Bürgermeister Hans Schütz verwies auf den möglichen Verkehrslärm bei ungünstigem Wind. Außerdem habe er noch nie einen Unfall in der Durchfahrt von Gosberg gesehen, weswegen er generell die Notwendigkeit einer Umgehung in Frage stellte. Karl Krolopper erklärte sich mit Christian Weisel bereit, zeitgerecht zusammen mit Bürgermeister Bernd Drummer eine Stellungnahme der Gemeinde Pinzberg gegen die Ostspange in der jetzigen Form auszuarbeiten und abzugeben. Dieses Vorhaben wurde einmütig verabschiedet.


Höhere Kiga-Gebühren

Der Rat verständigte sich anschließend darauf, die Kindergartengebührensatzung zu überarbeiten. Die aktuellen Sätze gelten Bürgermeister Drummer zufolge seit 2010. Erhöhte Personalkosten ließen das Defizit 2014 auf 120 000 Euro steigen. Die neuen Sätze bringen im Schnitt rund 20 Euro höhere Kosten für die Eltern mit sich und liegen im Vergleich der VG Gosberg immer noch am unteren Ende. Sie gelten ab 1. September 2016. Gleichzeitig teilte Drummer mit, dass nach den Bedarfsermittlungen eine weitere Kindergruppe in der Kindertagesstätte eingerichtet werden könne. Die Planungen liefen bereits. Damit sollten auch betagte Einrichtungen wie die Sozialräume auf aktuellen Stand gebracht werden.
Nur eine Formalie stellte die Bestätigung des wieder gewählten Feuerwehrkommandanten für die FFW Wiesenthau, Roland Uttenreuther, und seines Stellvertreters Florian Uttenreuther dar. Mit 119 Euro fördert die Gemeinde nach ihren Regularien die Anschaffung eines Luftgewehres für die Schützenjugend der ZSG Germania Wiesenthau.