Grenzenloser Genuss
Autor: Redaktion
Burghaslach, Freitag, 08. März 2019
Passend zur fünften Jahreszeit hat man sich in der Gemeinschaftsunterkunft in Burghaslach der Zubereitung von Krapfen gewidmet. Entstanden ist die Idee durch zwei engagierte Damen. Helga Feinauer-Hülz...
Passend zur fünften Jahreszeit hat man sich in der Gemeinschaftsunterkunft in Burghaslach der Zubereitung von Krapfen gewidmet. Entstanden ist die Idee durch zwei engagierte Damen. Helga Feinauer-Hülz und Katrin Kimmel wollten sich gerne ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit einbringen und haben den Vorschlag gemacht, gemeinsam zu backen.
Sie waren vom Ansturm fast ein wenig überwältigt, denn viele Bewohner zeigten ein reges Interesse am Rezept und der Zubereitung. Es wurde geknetet, geformt und frittiert. Auch die Kinder waren gefordert. Sie durften genauso wie die Erwachsenen mitmachen und aus dem Teig die Luft kneten. Ein Höhepunkt für die Kinder war das Kleckern beim Füllen der Krapfen mit Marmelade. Traditionell für Franken hat man sich für Hagebuttenmarmelade entschieden.
Wer die Krapfen selbst backen möchte, der braucht dafür folgende Zutaten: 500 g Mehl, 30 g Hefe, 250 Milliliter Milch, 4 Eigelb, 60 g Zucker, 60 g Butter und eine Prise Salz. Aus den Zutaten wird ein Hefeteig hergestellt, der an einem warmen Ort 30 Minuten gehen sollte. Dann noch einmal durchkneten und aus dem Teig gleich große Stücke abstechen (jeweils 70g oder alternativ 50g) und zu Bällchen formen. Diese nochmals 20 Minuten gehen lassen. In der Fritteuse bei 170 Grad backen. Wichtig ist dabei, sie vorsichtig ins Fett zu legen und die Oberseite nicht mit heißem Fett zu bespritzen. Dann gehen die Krapfen schön auf. Zum Schluss mit Zucker oder Puderzucker bestreuen und mit Marmelade füllen.
Historisch ist man sich nicht einig, woher der Krapfen stammt. Ob von der Wiener Bäckerin Cäcilie Krapf, die im Jahr 1960 aus Unmut über ihren Lehrling zufällig den Teig ins heiße Fett geworfen hat, weil der Lehrling sich noch ducken konnte, oder von einem Berliner Zuckerbäcker. In Berlin heißen Sie "Berliner Pfannkuchen" und nicht "Krapfen". 1750 heißt es, wurde der Berliner Konditor als Kanonier in die Preußische Feldarmee eingezogen, dafür aber als untauglich erklärt. Deshalb durfte er als Feldbäcker beim Regiment Friedrich des Großen dienen. Er hat sich so darüber gefreut, dass er kleine Kanonenkugeln aus Hefeteig gebacken haben soll. Es gibt aber noch viele andere historische Belege über das Gebäck, die sogar über 2000 Jahre zurück reichen.
Verbindendes Angebot
In Burghaslach kamen zum Backen Menschen aus unterschiedlichsten Teilen der Welt zusammen. Aus dem osteuropäischen Raum genauso wie aus arabischen und afrikanischen Ländern. Nicht zuletzt auch Anwohner und Engagierte des Unterstützerkreises aus dem Ort selbst. Mit Begeisterung wurden die Krapfen danach auch gleich gemeinsam gegessen.
Durch den Einsatz von Helga Feinauer-Hülz und Katrin Kimmel hat sich gezeigt, dass eine derartige Aktion Menschen aus aller Welt zusammenbringen kann. Von über 30 Teilnehmern aus allen Altersgruppen wurde das Angebot gerne angenommen. Das beweist, wie wichtig noch immer die Unterstützung im Flüchtlingsbereich ist. Stefanie Schell