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Golf und Enkel auf dem Stundenplan


Autor: Johanna Eckert

Ebern, Samstag, 14. Februar 2015

Persönlichkeiten  Prägende Gestalten am Eberner Gymnasium sind Wolfram Breunig und Wolfgang Grübert. Bald haben sie andere Aufgaben.
Wolfgang Grübert


von unserer Mitarbeiterin Johanna Eckert

Ebern — Studiendirektoren Wolfram Breunig und Wolfgang Grübert sind Urgestein am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern. "Alles Pustekuchen" würden die beiden erfahrenen Pädagogen wohl entgegen, wenn man sie mit der Tatsache konfrontieren würde, dass der letzte Schultag ihres Lebens ein Freitag, und noch dazu der 13. ist. Im Volksglauben soll diese Tages- und Datumskombination so einiges an Unglück bringen.
Doch Wolfgang Grübert und Wolfram Breunig haben nichts mit Aberglauben zu tun. Das, was sie jahrelang am Friedrich-Rückert-Gymnasium unterrichtet haben, ist viel mehr als simple Hexerei. Sie haben tausende Schüler geprägt.
Wolfgang Grübert weiß, dass die Zahl 13 mehr ist: eine Primzahl, und somit nur durch eins und sich selbst ohne Rest teilbar ist. Generationen von Schülern durften das von ihm lernen. Obwohl Grübert ein "Spätberufener" ist. Ursprünglich arbeitete der geborene Altensteiner als Architekt. In Erlangen absolvierte er sein Lehramtsstudium.
1989 kam Grübert an das Eberner Gymnasium. Kleine und große Kinder, Mathematik, Schulaufgaben und Physik standen von da an auf seinem Stundenplan. "Hohe fachliche und organisatorische Kompetenz, ein natürliches pädagogisches Geschick und der stets spürbare Wunsch, Neues auszuprobieren und ausgetretene Pfade zu verlassen", sagt Schulleiter Klauspeter Schmidt seinem Kollegen nach.
Nicht nur im Rechnen und in der Physik war Grübert gut. Er war ferner: Stundenplanreferent, Kollegstufenbetreuer, Mitarbeiter des Direktorats und ständiger Stellvertreter des Schulleiters. Zwischendurch kickte er sich mit zahlreichen Jugendmannschaften durch Fußballwettkämpfe. Was dem Dynamiker nach all den Jahren am Friedrich-Rückert-Gymnasium bleibt? Unzählig viel, aber mit Sicherheit der Ball. "Wir wünschen ihm ein einstelliges Handicap in seiner neuen Leidenschaft, dem Golfspiel", verrät Schulleiter Schmidt.
Auf dem Golfplatz wird sich Grübert aber nicht alleine den Ruhestand versüßen. Der Religionslehrer und Sportler Wolfram Breunig wird mit ihm um die vorderen Plätze spielen. Denn wenn nicht er, wer dann hat es mit den runden Sachen drauf. Vor vielen Jahren hatte Breunig als UNESCO-Schulkoordinator die Idee der "Edelrost-Weltkugel" im Schulhof. Sie ist Zeichen, dass die Schule nach UNESCO-Leitlinien umfassende Bildung vermittelt. "Über seine regulären Arbeitsfelder hinaus setzte Breunig Akzente.
Er kam 1981 nach Ebern, war den Schülern in vielen Facetten vertraut: mit der Schiedsrichterpfeife im Mund, der Gitarre in den Händen, den Skiern an den Füßen. Er sprach eindrucksvolle Worte des Glaubens und hatte stets ein offenes Ohr für Kollegen und Schüler.
Ohne Druck gelang es Breunig in Ebern, zwei scheinbare "Nebenfächer" wie Sport und katholische Religionslehre zu wichtigen Erfahrungsfeldern für seine Schüler zu machen. Der "Klampfenprofi" wird nun auf die Mitglieder seiner Schüler-Lehrer-Band verzichten müssen. Aber ganz still wird es um Wolfram Breunig nicht. Mit seinem Enkel wartet auf ihn eine neue Aufgabe. "Mut, Ausdauer und Glück", wünschte Schulleiter Schmidt dem Pädagogen aus Unterpreppach. Von wegen, dass Freitag der 13. ein Unglückstag sei.