Glücksfall für den TSV
Autor: Werner Reißaus
Ködnitz, Freitag, 10. Januar 2020
Der Vorsitzende des Ködnitzer Sportvereins opfert 45 Urlaubstage für die Sanierung der Dusch- und Umkleideräume.
Holger Göhl ist für den TSV Ködnitz ein ausgesprochener Glücksfall. Als Vorsitzender leitet er nicht nur die Geschicke des Sportvereins, sondern geht bei Baumaßnahmen mit seinem handwerklichen Können immer voraus. Aktuelles Projekt: die umfangreiche Sanierung der Dusch- und Umkleideräume im Sportheim.
Es ist kaum zu glauben, aber Holger Göhl opfert nicht weniger als 45 Urlaubstage für seinen Verein, damit die Räume rechtzeitig zum ersten Heimspiel nach der Winterpause wieder genutzt werden können.
Nahezu 1000 Stunden im Einsatz
Mit Holger Göhl haben die Mitglieder bislang nahezu 1000 Arbeitsstunden für dieses ehrgeizige Projekt eingebracht. Vor knapp einem Jahr hatten Vorstand und Ausschuss des TSV die Entscheidung getroffen, Nägel mit Köpfen zu machen, was die Sanierung der Dusch- und Umkleideräume angeht.
"Wir hatten ständig mit Rohrbrüchen zu kämpfen", erinnert sich Ausschussmitglied Peter Hauffe. Und Vorsitzender Holger Göhl fügt hinzu: "Wir hatten an den Außenwänden festgestellt, dass die Feuchtigkeit durchdringt. Nach dem letzten Wasserschaden war klar: Jetzt ist Schicht im Schacht, wir müssen alle Versorgungsleitungen erneuern."
Es sei die beste Entscheidung gewesen, so Göhl, denn beim Abriss der Zwischenwände habe man feststellen müssen, "dass diese bis zu eineinhalb Meter hoch durchfeuchtet waren". Man habe auch deshalb handeln müssen, weil der Wirtschaftsbereich erst vor zwei Jahren mit hoher Eigenleistung und Materialkosten von rund 20 000 Euro grundlegend saniert worden sei. Peter Hauffe: "Wir konnten nicht darauf warten, dass die Wasserschäden auch diesen wunderschön erneuerten Bereich angreifen."
Das TSV-Sportheim war 1980 fast ausschließlich in Eigenleistung erbaut worden. Wie Hauffe berichtet , habe man im Nachhinein erfahren, "dass damals ein ganz schlechtes Kupfer auf dem Markt war". Daher habe man alle alten Kupferleitungen entfernen müssen.
Knappes Zeitfenster
Die notwendigen Arbeiten sollten in einem knappen Zeitfenster in der Winterpause erledigt werden. Dabei stellte sich auch die Frage, wie diese kostenaufwendige Maßnahmen finanziert werden können. "Es war ein langer Weg. Erst als die Zuschüsse bewilligt waren, wurde Anfang November eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, in der dann einmütig grünes Licht für die Maßnahmen gegeben wurde", so Vorsitzender Holger Göhl.